Die Saison ist zurück: Schermesserfisch (\"raor\") ab 1. September
\nAb dem 1. September öffnen die Balearen wieder offiziell die Fangzeit für den Schermesserfisch, auf Mallorquin oft raor genannt. Für viele Fischer und Hobbyangler ist das der Start in eine ruhige Zeit auf dem Wasser: die Boote verlassen die Häfen frühmorgens, wenn der Wind noch schläft und die Bucht glatt liegt.
\nWer darf wie viel fangen?
\nWichtig für alle, die ans Netz oder die Rute wollen: Es gelten klare Limits. Pro Angelerlaubnis sind maximal 50 Fische pro Tag erlaubt, für ein Schiff liegt die Obergrenze bei 300 Fischen. Das ist keine Empfehlung, das sind feste Regeln — und sie dienen dem Schutz der Bestände.
\nDie Saison dauert bis Ende März. Klingt lang? Ist es auch. Viele Küstenorte, von Port de Pollença bis Cala Rajada, sehen in dieser Zeit regelmäßig kleinere Landungen, vor allem in den frühen Morgenstunden.
\nErlaubnis ist Pflicht
\nWer in den Gewässern der Balearen angeln möchte, braucht eine gültige Genehmigung der zuständigen Fischereibehörde. Ohne diese Erlaubnis drohen harte Strafen: Bußgelder können bis zu 300.000 Euro erreichen. Ja, das ist hoch — reicht aber, um illegalem Fang vorzubeugen.
\nFür Touristen gilt: Am besten vorher informieren, die Papiere bereithalten oder eine geführte Tour mit einem lizenzierten Bootsbetreiber buchen. Viele Anbieter regeln die Formalitäten, das spart Stress am Pier.
\nWas macht den Schermesserfisch besonders?
\nDer Fisch fällt ins Auge: schlank, mit schimmernden Schuppen, die je nach Licht rosa, orange oder bläulich wirken. Auf den Speisekarten der Insel hat er sich einen Namen gemacht — gebraten, gegrillt oder als Teil vom gemischten Fischteller. Mir persönlich gefällt allerdings die einfache Zubereitung mit Knoblauch und Petersilie am besten, frisch vom Grill.
\nTipps für verantwortungsvolles Angeln
\nEin paar praktische Hinweise: Fang nur das, was erlaubt ist. Verwende passende Hakengrößen und vermeide übermäßige Beifänge. Wenn du einen kleinen Fisch zurücksetzt, handle vorsichtig — nicht jede Rückkehr ins Wasser endet gut.
\nUnd ja: Die alten Hafenbeizen wissen Bescheid. Manchmal hilft ein kurzer Plausch mit einem ortskundigen Fischer mehr als alle Broschüren zusammen.
\nWas passiert bei Verstößen?
\nNeben den hohen Bußgeldern sind auch Beschlagnahmungen von Fang und Ausrüstung möglich. Die Behörden auf den Inseln sind in den letzten Jahren wachsamer geworden — Kontrollen gehören zur Routine, gerade in belebten Sommer- und frühen Herbstmonaten.
\nWenn Sie planen, dem Meer eine Weile treu zu bleiben: Informieren Sie sich vorab, sammeln Sie die nötigen Genehmigungen und respektieren Sie Fangquoten. Dann bleibt der Genuss der Insel auch für kommende Jahre erhalten.
\nUnd ganz ehrlich: Es gibt nichts Schöneres, als an einem klaren Morgen mit einer Tasse heißen Kaffee am Kai zu stehen und zu sehen, wie die ersten Boote vom Meer zurückkommen. Die kleinen Erzählungen der Fischer über den Fang sind dabei oft das Beste daran.