Kräftiger Start im Hafen von Cala Ratjada
\nGestern Morgen, noch bevor die Sonne richtig über dem Passeig leuchtete, rollten die Boote in den Hafen von Cala Ratjada. Der Duft von Salzwasser und Motoröl hing in der Luft, eine leichte Brise kam von Nordosten — idealer Fangtag, sagen die alten Hasen. Fünf Kutter knackten gleich am ersten Tag das vorgeschriebene Limit von 150 Goldmakrelen pro Schiff und brachten ihre Netze in weniger als drei, vier Stunden voll.
\n30 Schiffe und ein bisschen Aufregung
\nInsgesamt haben sich dieses Jahr 30 Fischkutter für die Saison angemeldet. An Deck sah man routinierte Hände, Gaffeln, Vinyljacken mit Salzkrusten und die üblichen Scherze zwischen den Crewmitgliedern. „So einen Start hatten wir lange nicht“, sagt ein älterer Skipper, den alle nur Don Miguel nennen. „Aber wir warten ab, ob das Wetter treu bleibt.“
\nDie Stimmung im Puerto war gemischt: Aufgeregte Fischer, Händler, die sich leise über die erste Versteigerung unterhielten, und ein paar Touristen, die später auf der Mole standen und Fotos machten. Um kurz nach 11:00 Uhr begannen die Händler, die ersten Preise zu kalkulieren — denn heute wird der erste Marktpreis für die Goldmakrelen offiziell festgelegt.
\nWas das für die Insel bedeutet
\nFür Lokale wirft das gute Ergebnis Hoffnungen auf: Frischer Fisch für Restaurants an der Promenade, mehr Arbeit für die Markthallen und ein kleiner Aufschwung für Lieferketten. Gleichzeitig bleiben einige Fischer vorsichtig. Fangmengen sind reguliert, und es gilt, auf das Bestandsbild zu achten. „Wir wollen einen guten Sommer, aber keine Überfischung“, erklärt eine junge Bootsfrau, die kurz mit einem ihrer Netze hantierte.
\nWer heute über den Markt schlendert, wird wahrscheinlich Stimmen hören wie „Guter Preis!“ oder „Nicht schlecht für den Anfang.“ Ob die kommenden Tage dieses Tempo halten, hängt von Wind, Strömung und dem Geschmack der Fische ab — und ein bisschen auch vom Glück. Für Cala Ratjada ist der Start jedenfalls ein Grund zur Freude: der Hafen lebt, die Crew lacht, und die Insel hat wieder ein Stück mehr frischen Fisch auf dem Teller.