Empörung an der Küste: Eine Signatur, die weh tut
Gestern ging ein kurzes Video durch die Sozialen Netzwerke und sorgte für heftige Reaktionen: Ein ausländischer Tourist filmt sich dabei, wie er mit einem Stift den Namen seines Sohnes in eine Felswand einer kleinen Höhle in Portals Vells ritzt — und zeigt die Szene später stolz auf Instagram. Wer das Meer dort kennt, weiß: solche Buchten sind nicht nur Postkartenmotive, sondern schützenswerte Lebensräume.
Reaktionen aus der Nachbarschaft und aus dem Netz
Die lokale Gruppe Illes en Resistencia hat das Video aufgegriffen und mit deutlichen Worten kritisiert. In Mensajitos, Posts und kleinen Lokal-Threads liest man viel Wut: „Das ist Vandalismus, das lässt man nicht einfach stehen“, sagte ein Anwohner aus der Nähe von Magaluf, der anonym bleiben wollte. Auf einer Promenade später am Abend war die Stimmung merklich angespannt — Spaziergänger diskutierten, eine Verkäuferin vom Kiosk schüttelte den Kopf.
Warum das mehr ist als nur ein Kratzer
Portals Vells liegt im Südwesten Mallorcas und ist ein beliebtes Ziel für Schnorchler, kleine Boote und Badegäste. Die Felsen dort sind teilweise mit Seegraswiesen (Posidonia) und empfindlichen Muschel- und Algenbeständen verbunden. Jede Beschädigung am Gestein verändert das Mikroklima in kleinen Grotten; was auf den ersten Blick wie ein kleiner Schaden aussieht, kann lokale Tier- und Pflanzenwelt stören.
Viele fordern nun, dass die Behörden den Vorfall prüfen sollten. Bisher gibt es keine offizielle Anzeige, doch die öffentliche Beschwerde ist eindeutig: Ein solches Verhalten werde nachlässig toleriert und animiere Nachahmer, so die Kritiker. Einige Nutzer haben Screenshots des Instagram-Beitrags geteilt, andere forderten eine Entschuldigung oder Maßnahmen gegen den Beschuldigten.
Ein Appell an Besucher — und an Verantwortliche
Einfacher Rat von hier: Wer an die Küste kommt, sollte die Steine, Buchten und kleinen Höhlen so verlassen, wie er sie vorgefunden hat. Keine Sprüche, keine Signaturen, keine Partys, die Spuren hinterlassen. Und an die Behörden: Sichtbarer Schutz, klarere Sanktionen und mehr Aufklärung würden helfen, dass wir in ein paar Jahren nicht nur über alte Kratzspuren sprechen, sondern über verlorene Lebensräume.
Am Ende bleibt ein Gefühl, das viele teilen: Ärger, ein bisschen Traurigkeit — und der Wunsch, dass dieser Ort so bleibt, wie er einmal war.