Die Regierung in Madrid öffnet die Tür: Regionen sollen künftig eigene Höchstwerte für Mietzuschüsse festlegen dürfen. Für Mallorca könnte das Entlastung bringen — aber nicht ohne Diskussionen vor Ort.
Neue Regeln für Mietbeihilfen könnten auf den Balearen Erleichterung bringen
\nAuf Mallorca spricht man derzeit viel über ein Thema, das vielen unter den Nägeln brennt: Wohnen. Im Entwurf des neuen spanischen Wohnungsplans ist vorgesehen, dass autonome Regionen künftig eigene Obergrenzen für Mietbeihilfen bestimmen können — vorausgesetzt, sie einigen sich mit dem Wohnungsministerium in Madrid. Das könnte vor allem für Inseln mit hohen Mietpreisen relevant sein.
\nWarum das wichtig ist
\nBisher gelten bundesweit festgelegte Höchstbeträge: bis zu 900 Euro pro Wohnung beziehungsweise 450 Euro pro Zimmer werden als förderfähig angegeben. Auf Mallorca sind diese Grenzen aber für viele Wohnungen nicht realistisch. In Stadtteilen wie La Llotja oder beim Paseo Marítimo sind die Quadratmeterpreise seit Jahren gestiegen; wer hier arbeitet, findet oft nur noch winzige, teure Zimmer.
\nWas sich ändern könnte
\nDer Kniff im neuen Plan: Regionen sollen ihre eigenen Grenzen setzen dürfen — und zwar nach Abstimmung mit dem Ministerium. Für die Balearen bedeutet das, dass die Regierung auf die tatsächliche Marktlage reagieren kann. Praktisch heißt das: wer heute keinen Anspruch auf Zuschuss hat, könnte unter neuen regionalen Sätzen wieder Unterstützung bekommen.
\nAllerdings ist das kein automatisches Paket mit Geld — es ist ein Rechtsrahmen. Die endgültigen Zahlen müssen noch ausgehandelt werden, und der Plan soll laut Zeitplan spätestens bis zum Jahresende beschlossen werden. Solange das Papier nur ein Entwurf ist, bleiben viele Fragen offen.
\nStimmen aus dem Alltag
\nVor Ort hört man gemischte Reaktionen: Junge Paare, die morgens an der Markthalle von Palma ihren Kaffee holen, hoffen auf Entlastung. Vermieter argumentieren dagegen, dass höhere Zuschüsse die Nachfrage weiter anheizen könnten. Soziale Träger weisen darauf hin, dass es neben Geld auch mehr bezahlbare Wohnungen braucht — nicht nur Zuschüsse.
\nWas jetzt zu beachten ist
\nWer als Mieter Unterstützung erwartet, sollte die Entwicklungen verfolgen und sich frühzeitig informieren — etwa beim Rathaus, bei den Sozialdiensten oder bei den Verbraucherverbänden. Für die Politik gilt: Maßgeschneiderte Regeln für Inselregionen sind ein Schritt, aber kein Allheilmittel. Ohne zusätzlichen Wohnungsbau und Kontrollen gegen illegale Weitervermietung bleibt die Lage angespannt.
\nAm Ende zeigt die Debatte eins ganz klar: Was auf dem Festland als ausreichend gilt, passt längst nicht mehr zu einer Insel, auf der der Tourismus, Zweitwohnungen und steigende Nachfrage die Preise antreiben. Ob die neuen Regelungen wirklich helfen, hängt an der Umsetzung — und daran, ob die Balearenregierung die Gelegenheit nutzt, regional vernünftige Grenzen festzulegen.
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