Feuer am Morgen in Port d'Alcúdia – Gäste auf Balkonen, Aufzuginsassen gerettet
Es war kurz nach 9:30 Uhr, als die Ruhe am Hafen von Port d'Alcúdia plötzlich von Sirenen durchbrochen wurde. Im Keller eines großen Hotels im Ortsteil Bonavista ist nach ersten Angaben ein Brand im Maschinenraum ausgebrochen. Dichter Rauch zog schnell durch die Schacht- und Flurbereiche, viele Gäste wachten erschrocken auf.
Kurzes Chaos, dann System. Das beschreibt am besten, wie die Evakuierung ablief. Leute in Bademänteln, Kinder mit Kuscheltieren, Koffer halb ausgepackt auf den Fluren. Wer konnte, ging selbst auf die Straße, andere warteten auf ihren Balkonen, bis Feuerwehrleute sie mit Leitern und Tragbahren sicherten.
Besonders heikel: Mehrere Personen steckten vorübergehend im Aufzug fest, als Rauch und Hitze die Technik lahmlegten. Einsatzkräfte der Feuerwehren aus Alcúdia, Inca und Artà rückten an, die Guardia Civil und die lokale Policía unterstützten. Innerhalb kurzer Zeit waren Rettungswagen vor Ort, Sanitäter überprüften vorsorglich die Gäste.
Evakuierung über Balkone – Rettung aus der Höhe
Viele Urlauber harrten auf den Balkonen aus und riefen um Hilfe. Feuerwehrleute stiegen Leitern hoch und halfen beim Übergang in sichere Bereiche. Ein älteres Ehepaar wurde von Nachbarn mit Decken versorgt, andere tranken Wasser aus mitgebrachten Flaschen, manche lachten nervös, als würde das Adrenalin die Erschöpfung überdecken.
Die Flammen selbst sollen im Maschinenraum begonnen haben. Das ist die derzeitige Arbeitshypothese der Ermittler, die Brandursache wird noch geprüft. Die Löscharbeiten dauerten an; Rauchwolken konnten aber relativ schnell lokalisiert und eingedämmt werden.
Glück im Unglück: Bislang gab es keine offiziellen Meldungen über schwere Verletzungen. Einige Gäste klagten über Atemprobleme und wurden vorsorglich medizinisch untersucht. Die Hotelleitung richtete eine Sammelstelle an der Strandpromenade ein, wo Betroffene registriert wurden.
Ich war am Ort und habe mit Gästen gesprochen: "Wir standen auf dem Balkon, die Kinder hatten Angst, aber die Feuerwehr war schnell da", meinte eine Frau aus Deutschland um die 40. Ein Hotelmitarbeiter, der anonym bleiben wollte, sagte, die Rezeption habe sofort Alarm ausgelöst und das Personal zum sicheren Verlassen der Zimmer angeleitet.
Weiterer Einsatz vor Ort
Die Einsatzkräfte blieben stundenlang, um Glutnester auszuschließen und das Gebäude sicher zu machen. Teile des Hotels sind derzeit nicht zugänglich, einige Gäste werden vorübergehend in anderen Häusern untergebracht. Die Polizei hat den Bereich abgesperrt; Anwohner und Touristen wurden gebeten, Abstand zu halten.
So ein Morgen bleibt hängen: Der Geruch von Rauch mischte sich mit dem Salz der Bucht, Rettungskräfte arbeiteten routiniert, aber sichtbar angespannt. Die Ermittlungen laufen, und es wird einige Tage dauern, bis klar ist, wie groß der Schaden ist. Für die Betroffenen bleibt vor allem die Erinnerung an eine hektische, aber gut koordinierte Rettungsaktion.