Der Dijous Bo verwandelt Inca in ein lebendiges Panorama aus Handwerk, regionalen Spezialitäten und — nach acht Jahren Pause — wieder Booten auf der Gran Via Colom. Ein Tag, der Tradition und neue Überraschungen verbindet.
Dijous Bo in Inca: Ein ganzer Ort auf den Beinen
Wenn Inca an diesem Novembermorgen die Augen öffnet, ist es kein sanftes Erwachen, sondern ein fröhliches Erwachen: Hähne, die irgendwo in der Altstadt krähen, Straßenverkäufer, die ihre Waren mit Schwung anpreisen, und dazwischen immer wieder das Klackern von Absatz auf Kopfstein. Dijous Bo ist kein normaler Markt — er ist Familientreffen, Laufsteg der Handwerkskunst und ein Tag, an dem die Stadt über mehrere Kilometer zur Flaniermeile wird. Mehr als 300 Stände reihen sich von der Gran Via Colom bis in die verwinkelten Gassen der Altstadt.
Die Boote sind zurück — ein schöner Kontrast
Eine der Überraschungen dieses Jahres: Auf der Gran Via Colom liegen wieder Jollen, Schlauchboote und kleine Sportboote zwischen Lederwaren und Töpferscheiben. Nach rund acht Jahren Pause hat man die Nautik zurück in die Mitte des Markttreibens gebracht. Wer zwischen Trachtenjacken und Glasgefäßen plötzlich über eine Bugspitze späht, erlebt einen charmanten Gegensatz: Sobrasada trifft Spinnaker, Olivenöl trifft Ruderblatt. Es sind genau solche kleinen Brüche im Bild, die den Dijous Bo so besonders machen.
Was man nicht verpassen sollte
Das Übliche bleibt: Traktoren und Landmaschinen zeigen die ländliche Seite der Insel, Ziegenböcke und Kaninchen schlendern als Publikumsmagneten vorbei, und Regale voller regionaler Köstlichkeiten laden zum Probieren ein. Mandelgebäck, frisch gebackenes Brot und geröstete Mandeln mischen sich mit den würzigen Aromen von Sobrasada und gereiftem Mallorquiner Käse. Die Bars schenken Vermut aus, Familien nippen am Glas und Kinder halten sich an Zuckerwatte fest. Höhepunkte sind wie immer die Parade der Gigantes und der traditionelle Feuerlauf — gute Motive für Fotos und Erinnerungen.
Warum das gut für Mallorca ist
Dijous Bo ist mehr als ein Fest für Augen und Gaumen: Er stärkt lokale Wirtschaftskreisläufe. Handwerker verkaufen direkt an Besucher, Landwirte vernetzen sich mit Gastronomen, und die Rückkehr der Boote zeigt, wie unterschiedlich die Inseltraditionen miteinander verbunden werden können. Solche Begegnungen fördern nachhaltigen Tourismus: Gäste bleiben länger, kaufen lokal und nehmen echte Geschichten mit nach Hause. Für Inca ist das ein Signal, dass Traditionen gelebt und gleichzeitig neu gedacht werden können — eine Mischung, die Mallorcas Anziehungskraft aufrechterhält.
Praktische Tipps für Besucher
Mein Tipp: Kommen Sie früh — die besten Plätze und die tollsten Gespräche gibt es vor dem großen Andrang. Parkplätze am Stadtrand sind schnell voll; wer mit Bus oder zu Fuß anreist, ist entspannter. Planen Sie drei bis vier Stunden ein, wenn Sie ohne Hektik schlendern wollen. Mitte November sind 15–20 °C möglich, morgens kann es frisch sein — eine leichte Jacke ist ratsam. Bequeme Schuhe sind Pflicht: Kopfsteinpflaster und Menschenmengen verlangen Trittfestigkeit.
Für Familien und Entdecker
Für Kinder gibt es Karussells und kleine Attraktionen; Eltern freuen sich über direkte Gespräche mit Produzenten und die Möglichkeit, die Herkunft der Lebensmittel zu fragen. Schuhmacher, Töpfer und andere Handwerker zeigen ihre Arbeit — eine Erinnerung daran, dass Inca nicht nur Markt ist, sondern eine Stadt mit gelebter Handwerkstradition. Wer die Bootsausstellung sehen möchte, startet am besten an der Gran Via Colom, dort sind die Modelle kompakt aufgereiht.
Zusammengefasst: Kommen Sie mit leerem Magen, etwas Geduld und einer Kamera. Lassen Sie sich auf Gespräche ein, kosten Sie einen Vermut und beobachten Sie das Treiben — oft sind es die kleinen Momente am Standrand, die am längsten im Kopf bleiben. Und falls ein Traktor vorbeifährt: Einfach lächeln und den Rhythmus der Insel aufnehmen.
Hinweis: Programm und Zeiten können sich ändern — ein kurzer Blick auf die Aushänge in Inca oder die Hinweise der Stadtverwaltung ist vor dem Besuch sinnvoll.
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