Vom Ballermann ins Grüne: Neuer beleuchteter Radweg verbindet Playa de Palma mit es Pillarí

Vom Ballermann ins Grüne: Neuer beleuchteter Radweg verbindet Playa de Palma mit es Pillarí

Am späten Nachmittag, wenn die Sonne noch warm über der Promenade liegt und Stimmen vom Strand in die Seitenstraßen tragen, lässt sich jetzt ein neues Stück Stadtnetz entdecken: Ein 420 Meter langer Fahrradweg verbindet die Playa de Palma mit dem Weiler es Pillarí auf der anderen Seite der Autobahn. Bürgermeister Jaime Martínez hat die Strecke kürzlich in Augenschein genommen – fertiggestellt ist die zweite Bauphase, die schon im Alltag spürbar ist.

Der neue Abschnitt besteht aus zwei klar zu unterscheidenden Teilen: 215 Meter wurden außerhalb des städtischen Bereichs auf unbefestigtem Untergrund angelegt und variieren in der Breite zwischen etwa 3,5 und 5 Metern; weitere 205 Meter führen auf Teer durch das städtische Gelände. Entlang der ganzen Strecke sorgen neue Begleitpflanzungen für Abstand zum Autoverkehr und für etwas Schatten im Sommer. Elektrische Laternen beleuchten den innerstädtischen Teil, auf dem ländlichen Stück stehen energieautarke Solarlaternen, eine kleine Geste in Richtung weniger Energieverbrauch in der Nacht.

Die Investition lag bei knapp 300.000 Euro – für eine Strecke, die auf den ersten Blick kurz wirkt, aber in der Praxis vieles erleichtert: Hotelgäste von Les Meravelles, Obelisco oder Riu Concordia können jetzt direkt vom Promenadenlärm in ruhigere Felder rollen, Einheimische erreichen es Pillarí ohne den Umweg über die stark befahrene Zufahrt. Wer morgens die Ruhe vor dem Touristenstrom liebt, dürfte sich über die neue Verbindung freuen; abends bietet die Beleuchtung Sicherheitsgefühl auf dem Heimweg.

Schon 2024 war ein erster Abschnitt zwischen dem Dorf und der Esplanade in Höhe Hausnummer 25 fertiggestellt worden. Mit dem Abschluss der zweiten Phase ist die Lücke nun geschlossen – das Ganze wirkt wie ein kleines Puzzle-Stück, das sich in ein größeres Radnetz einfügt. Auf den Wegen sieht man jetzt Familien mit Kindersitzen, ältere Nachbarn, die ihren Hund ausführen, und gelegentlich Touristengruppen, die die Insel lieber per Pedal erkunden als im Bus.

Was vor Ort auffällt: Die Begleitpflanzungen sind nicht nur optischer Schutz, sie dämpfen auch den Verkehrslärm; die Solarlaternen geben auf dem Feldweg ein warmes, leicht flackerndes Licht, das an mediterrane Abende erinnert. Radverleihe an der Playa de Palma könnten davon profitieren, lokale Cafés am Rand bekommen neue Laufkundschaft, und Spaziergänger entdecken eine Alternative zur Promenade. Es ist eine kleine Entspannung für eine Gegend, die sonst im Sommer sehr belebt ist.

Und weil ein guter Anfang gern zu mehr einlädt: Die Strecke macht Lust auf einfache, praktikable Ergänzungen. Ein paar überdachte Fahrradabstellplätze am Übergang zur Esplanade, klare Wegweiser Richtung Palma-Zentrum oder eine kleine Karte mit empfohlenen Rundfahrten könnten das Angebot abrunden. Ebenso denkbar sind regelmäßige Kontrollgänge für die Solarlichter und Pflanzpflegen, damit der neue Weg auch in den kommenden Jahren attraktiv bleibt.

Für Mallorca bedeutet so ein Stück Weg mehr als nur Asphalt oder Kies: Es ist ein Signal, dass kurze, gut durchdachte Verbindungen den Alltag ruhiger und das Inselerlebnis vielfältiger machen können. Wer demnächst an der Playa de Palma entlangspaziert, hört vielleicht nicht nur die Wellen, sondern entdeckt den Weg, der direkt ins stille Hinterland führt – ein simpler Anstoß, das Fahrrad öfter zu benutzen und die Insel abseits der ausgetretenen Pfade neu zu erleben.