Fünf neue Strecken, ein klares Ziel: sichere Mobilität
\nEs ist noch früh, die Sonne tippt gerade auf die Kanten der Olivenbäume, wenn auf der Ma-13 die ersten Radler an mir vorbeirollen. In den kommenden Monaten sollen solche Morgenfahrten auf Mallorca deutlich entspannter werden: Der Inselrat hat knapp 6,5 Millionen Euro für neue Fuß- und Radwege eingeplant. Geplant sind fünf zusätzliche Verbindungen entlang von Landstraßen – unter anderem Abschnitte bei Alaró, zwischen Peguera und Camp de Mar sowie in Felanitx.
\nWarum das wichtig ist
\nWer hier lebt, kennt die enge Stelle an der Ortsausfahrt, den Traktor, der plötzlich aus einer Seitenstraße schert, oder die Schulbusse, die morgens um 7:30 vor den Schulen stehen. Solche Stellen sollen in Zukunft sicherer werden: Die neuen sogenannten Viales Cívicos trennen Fußverkehr und Radfahrer besser vom Autoverkehr und schaffen Platz für Familien, Pendler und ältere Menschen, die nicht mehr überholende Autos fürchten müssen.
\nDrei Strecken gibt es bereits und die Erfahrungen daraus fließen jetzt in die Planung ein: bessere Wegführung, mehr Beschilderung, punktuelle Beleuchtung an Kreuzungen. Insgesamt rechnet man damit, dass auf der Insel zuletzt knapp 60 Kilometer solcher Wege zusammenkommen – ein Mix aus komplett neuen Abschnitten und Aufwertungen bestehender Randstreifen.
\nWie sich der Alltag verändert
\nStell dir vor, du fährst um 18 Uhr von Alaró Richtung Sóller, und statt am Rand der Landstraße mit schmalem Streifen zu hantieren, hast du einen breiteren, sicher markierten Weg. Oder du gehst am Wochenende mit den Kindern zum Markt und musst nicht mehr ständig über den fließenden Verkehr spähen. Händler in den Dörfern hoffen außerdem, dass entspanntes Zufußgehen mehr Kundschaft bringt – am Plaça, am Kiosk, in der Bäckerei.
\nNatürlich gibt es Kritik: Manche Anwohner bevorzugen, dass Bäume erhalten bleiben, andere fragen nach ausreichender Instandhaltung. Die Planer sagen, Pflegeverträge seien Teil des Gesamtkonzepts – kleine Dinge wie regelmäßiges Kehren oder Austausch beschädigter Poller sollen eingeplant werden.
\nWas als Nächstes passiert
\nDie Arbeiten sollen schrittweise beginnen und einige Abschnitte bereits bis Anfang nächsten Jahres freigegeben werden. Wer genau hinschaut, sieht schon Vorarbeiten: Erdmarkierungen, erste Leitungen und Vermessungspfähle an den Seiten der Landstraßen. Für Pendler heißt das: kurze Umwege in Bauphasen, langfristig aber mehr Komfort. Für mich bleibt die Hoffnung, dass am Ende mehr Menschen mit dem Rad zur Arbeit fahren – und wir alle ein bisschen entspannter durch den Alltag kommen.
\nKurzer Ausblick: Mehr Raum für Fußgänger und Radler, rund 60 km Netz, fünf neue Abschnitte bis Anfang nächsten Jahres, Investition: ca. 6,5 Mio. Euro. Klingt nach einer guten Richtung, jedenfalls hier vor Ort.