Eine 80-jährige Frau in Palma öffnete ahnungslos der Haustür – zwei Männer in angeblicher Technikerrolle entwendeten Bargeld. Die Nationalpolizei sucht Zeugen und warnt vor Haustürbetrug.
Seniorin in Palma um Bargeld gebracht: Polizei warnt vor falschen Technikern
Es passiert schneller, als man denkt. An einem ruhigen Vormittag klingelte es an der Tür einer 80-jährigen Frau in Palma. Zwei Männer standen draußen, einer gab sich als Mitarbeiter eines Energieversorgers aus. Nach etwa zwanzig Minuten behaupteten sie, ein Gasleck entdeckt zu haben – und verlangten Bargeld für angebliche Sofortmaßnahmen.
Was genau geschah
Die Frau ließ die Männer hinein. Einer „prüfte“ scheinbar die Küche, der andere wartete im Flur. Ein Junge, schätzungsweise um die zwölf Jahre alt, war ebenfalls dabei. Am Ende forderten die Männer knapp 200 Euro in bar; auf einem linierten Blatt überreichten sie eine handschriftliche Quittung mit einer sehr genauen Summe (laut Angabe der Frau etwa 202,86 €).
Später rief die Bewohnerin ihren Anbieter an – da war kein Einsatz vermerkt. Erst dann wurde klar: Sie war Opfer eines klassischen Haustürbetrugs. Die Nationalpolizei hat die Ermittlungen übernommen und aufgenommenen Anzeigen zufolge wird geprüft, ob die Täter Kundendaten hatten oder gezielt ältere Menschen ausgesucht wurden.
Als der Mann wiederkam
Nur wenige Tage später tauchte offenbar derselbe Mann erneut an der Haustür auf. Diesmal ohne Uniform, ohne Ausweis. Als die Frau sagte, sie habe Anzeige erstattet, stieg die Stimmung: Der Mann fing an zu schreien und ging erst, als sie drohte, die Polizei zu rufen. Solche Nachstellungen sind leider kein Einzelfall mehr, sagen Ermittler.
Tipps für ältere Menschen und Angehörige
Die Behörden empfehlen einige einfache Schritte: Keinen Fremden ohne Termin hereinlassen, immer den Dienstausweis verlangen und die Zentrale des betreffenden Unternehmens anrufen, bevor man Handwerkern Zutritt gewährt. Notieren Sie Kennzeichen, Ablaufzeit und Namen, und scheuen Sie sich nicht, sofort die Policía Nacional zu informieren, wenn etwas verdächtig erscheint.
Auch Nachbarn können helfen: Ein kurzer Hinweis in der Straße oder eine WhatsApp-Gruppe kann verhindern, dass Betrüger mehrfach Erfolg haben. Wer unsicher ist, sollte lieber skeptisch bleiben – peinlich ist es nur, wenn man später Geld verloren hat.
Die Ermittlungen laufen
Die Polizei sucht nun Zeugen und bittet um Hinweise aus dem Viertel. Wenn Sie etwas beobachtet haben – ein Auto, eine Beschreibung der Männer oder der Junge – melden Sie sich bitte. Solche Informationen können helfen, weitere Fälle zu verhindern.
Am Ende bleibt die bittere Erkenntnis: Kriminelle nutzen Vertrauen und Routine aus. Eine Portion Misstrauen am Haustür kann im Zweifel sehr nützlich sein.
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