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Brutaler Überfall in Alaró: Prozess in Palma beginnt — Opfer über 80 Jahre alt

Brutaler Überfall in Alaró: Prozess in Palma beginnt — Opfer über 80 Jahre alt

23.09.2025
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Sieben Angeklagte stehen vor Gericht: Der Staatsanwalt fordert insgesamt 45 Jahre Haft für einen Überfall von 2018 auf das Restaurant Es Verger in Alaró.

Prozess um Überfall in Alaró startet in Palma

Am kommenden Termin sitzen sieben Menschen auf der Anklagebank in Palma. Der Fall geht zurück bis ins Jahr 2018: In Alaró soll eine Gruppe das kleine Restaurant Es Verger überfallen haben. Zwei Frauen, beide deutlich über 80, gerieten damals ins Visier der Täter. Laut Anklage wurden sie angebunden und mit einem Messer bedroht, um an eine Geldkassette mit angeblich rund 50.000 Euro zu kommen.

So sehr man sich das kaum vorstellen kann, beschreiben Akten und Zeugenaussagen eine Nacht, die vielen Anwohnern noch im Kopf steckt – nicht nur wegen der Brutalität, sondern weil sich so etwas hier, in unserem ruhigen Winkel der Insel, einfach nicht gehört. Der Staatsanwalt fordert im Verfahren insgesamt 45 Jahre Haft, verteilt auf die sieben Beschuldigten.

Rollen verteilt: Haupttäter und Helfer

Die Anklage unterscheidet zwischen drei Männern, die als die ausführenden Täter gelten, und weiteren Komplizen, die beim Abtransport und Verstecken des Diebesguts geholfen haben sollen. Einige der Angeklagten sollen nach dem Überfall die Flucht organisiert und das Geld untereinander aufgeteilt haben. Die Staatsanwaltschaft verlangt neben Haftstrafen auch finanzielle Entschädigungen für die Opfer.

Bei der Vorbesprechung vor Gericht herrschte eine angespannte, fast gedrückte Stimmung. Ein paar Verwandte der Frauen sind angekündigt; sie wollen die Anhörungen verfolgen. Man hörte Stimmen, leises Flüstern auf den Gängen des Justizpalastes – ein Gefühl, das tief im Bauch wehtut, wenn man an zwei ältere Frauen denkt, die an einem Abend ihrer Ruhe beraubt wurden.

Was steht noch an?

Die Verhandlung in Palma wird mehrere Tage dauern. Erwartet werden Zeugenaussagen, forensische Gutachten und die üblichen juristischen Querelen um Beweismittel. Auch die Verteidigung hat bereits signalisiert, die Vorwürfe nicht kampflos hinzunehmen. Für Ortskundige: Das Gericht liegt nicht weit vom Paseo Marítimo, die Verhandlungen finden in den üblichen Sitzungssälen statt.

Das Urteil kann Folgen über den Einzelfall hinaus haben. In der Gemeinde Alaró wird man noch lange über Sicherheitsfragen sprechen: Wie schützen wir ältere Menschen? Wie reagieren kleine Betriebe, wenn solche Überfälle passieren? Manche Nachbarn sagen, sie hätten seitdem ihre Abläufe geändert — Bankgänge finden seltener öffentlich statt, Bargeld wird kaum noch offen gelagert.

Ein Prozess ist kein Ersatz für das Erlebte, aber er ist ein Versuch, Verantwortungen zu klären und den Betroffenen zu ihrem Recht zu verhelfen. Ob die geforderten 45 Jahre Haft am Ende Realität werden, entscheiden Richter und Beweise. Für die beiden Frauen, die damals Opfer wurden, beginnt mit dem Prozess ein weiteres Kapitel — eins, das den Angehörigen wohl noch lange nachhängt.