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Im Hotel nicht den Ausweis kopieren lassen — was Urlauber jetzt wissen sollten

Im Hotel nicht den Ausweis kopieren lassen — was Urlauber jetzt wissen sollten

15.08.2025
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Ausweiskopien an der Rezeption? In Europa gilt: Nicht einfach blind kopieren lassen. Ein kürzlicher Datendiebstahl in Italien macht klar, warum Vorsicht geboten ist.

Warum Ausweiskopien an der Rezeption zum Problem werden können

Neulich beim Check‑in an der Playa de Palma: Die Rezeptionistin hält Ihren Pass hoch, macht ein Foto und tippt nebenbei noch etwas in ihr System. Klingt harmlos — fühlt sich aber plötzlich anders an, wenn man an die Meldungen über gehackte Hoteldaten denkt.

In Italien wurden zuletzt Buchungssysteme angegriffen, Zehntausende Gästeinformationen entwendet und im Darknet angeboten. Das hat wieder die Frage aufgeworfen: Dürfen Hotels in Europa überhaupt Ausweise kopieren oder scannen?

Der rechtliche Rahmen: Kurz und knapp

Die Datenschutz‑Grundverordnung (DSGVO) ist klar: Es gilt der Grundsatz der Datenminimierung. Das heißt, jede Stelle darf nur so viele personenbezogene Daten erheben, wie unbedingt nötig. Eine vollständige Ausweiskopie enthält oft mehr Informationen — etwa die Ausweisnummer, Ausstellungsdaten oder ein Foto — als für den Check‑in erforderlich wäre.

Praktisch bedeutet das: Ohne klare Rechtsgrundlage (z. B. gesetzliche Pflicht) sollte ein Hotel keinen kompletten Scan verlangen. In vielen EU‑Ländern sind Ausweiskopien nur in Ausnahmefällen zulässig — Banken oder Post fallen eher darunter, Hotels in der Regel nicht.

Tipps für Gäste — kurz und nützlich

Wenn Sie das nächste Mal einchecken, können Sie so reagieren:

  • Fragen Sie direkt: "Warum brauchen Sie eine Kopie?" — und lassen Sie sich die Rechtsgrundlage erklären.
  • Bestehen Sie darauf, den Ausweis nur vorzuzeigen, statt ihn abzugeben oder scannen zu lassen.
  • Wenn das Hotel aus rechtlichen Gründen Daten erfassen muss, bitten Sie um Löschfristen und um Auskunft, wo die Daten gespeichert werden.
  • Nutzen Sie bei Bedarf ein Foto von der relevanten Seite mit eigenen Geräten — das ist oft sicherer als eine Kopie, die das Hotel speichert.

Was Hotels besser machen sollten

Gute Häuser arbeiten mit minimierten Erfassungen, verschlüsselten Systemen und geschultem Personal. Transparente Hinweise an der Rezeption, ein kurzes Informationsblatt oder eine Zeile in den AGB helfen Gästen, sich sicherer zu fühlen.

Kein Alarm, aber Augen auf: Die Meldungen aus Italien sind kein Grund zur Panik, wohl aber ein Reminder. Ein bisschen Nachfragen beim Check‑in schadet nicht — und kann im schlimmsten Fall Ärger mit Identitätsdiebstahl verhindern.

Ein kleiner Tipp am Rande: Wenn Sie längere Aufenthalte buchen, notieren Sie sich die Namen der Mitarbeiter beim Check‑in und bewahren Quittungen auf. Kleiner Aufwand, große Ruhe.