Mit dem Mietwagen unterwegs: Mehr von Mallorca sehen als die Postkarte
Ehrlich: Ich habe die Insel einmal fast nur aus dem Touristenbus gesehen. Ständig Fotostopps, Zeitdruck und das Gefühl, nur auf einer vorgefertigten Route zu schweben. Ein Mietwagen hat das geändert – und zwar komplett. Plötzlich waren Valldemossa, die kleinen Häfen im Westen und diese winzigen Bergcafés erreichbar, ohne Kompromisse.
Warum ein Auto so viel bringt
Mit eigenem Wagen bestimmst du den Takt. Kommst du um 8 Uhr am Flughafen an, holst du den Schlüssel, fährst die MA-10 Richtung Tramuntana und stehst kurz darauf an einem Aussichtspunkt, der noch kaum besucht ist. Kein Warten auf die nächste Busgruppe, keine ausgetretenen Touristenpfade. Du bleibst, wann du willst – oder fährst weiter, wenn dir danach ist.
Spontane Entdeckungen sind das Beste: eine kleine Bodega in Sóller, ein Dorffest, das gerade beginnt, oder eine abgelegene Cala, wo das Wasser so klar ist, dass du denkst, jemand hat es geputzt. Solche Tage entstehen nicht aus dem Katalog.
Praktische Tipps vom Alltag vor Ort
Gebrauchstauglich und simpel:
- Buche früh und sichere dir kostenlose Stornierung – man weiß ja nie.
- Wähle ein kleines Auto für die engen Straßen in der Serra de Tramuntana (MA-10 ist schön, aber kurvig).
- Parke nicht mitten in der Mittagshitze: Gegen 10–11 Uhr oder nach 17 Uhr findest du leichter einen Platz.
- Tankstellen sind außerhalb der großen Orte seltener als gedacht – vollmachen, wenn möglich.
Und noch was: Lass dich nicht hetzen. Ein perfekter Tag könnte so aussehen: Café con leche in einer Bar um 9 Uhr, ein Morgen in den Bergen, mittags frischer Fisch am Hafen von Port d’Andratx und zum Sonnenuntergang ein Stück Küste südlich von Cala Pi. Kein Stress, kein Plan, nur die Straße und du.
Am Ende unseres letzten Trips haben wir festgestellt: Die Erinnerungen, die bleiben, sind nicht die gesteuerten Fotostopps, sondern die unvorhersehbaren Pausen, die Straßen mit Pinien links und rechts und die Begegnungen, die im Reiseführer nicht stehen. Wenn du Mallorca wirklich kennenlernen willst, nimm das Steuer in die Hand – aber fahr vorsichtig, die Serpentinen sind nichts für Rennfahrer.