Manacor startet mit ersten gedeckelten Wohnungen
\nAm frühen Dienstagmorgen, bei angenehm kühlem Herbstlicht, wurden in Manacor die ersten zehn Wohnungen mit festen Höchstpreisen übergeben. Es handelt sich um Apartments, die aus ehemaligen Geschäftsräumen umgebaut wurden und nun zu Preisen zwischen 119.000 und 164.000 Euro angeboten wurden – ausschließlich für Menschen mit Wohnsitz auf den Balearen.
\nWie das Projekt entstanden ist
\nDie Idee: leerstehende Ladenlokale im Stadtzentrum zu Wohnungen machen, statt neue Flächen am Stadtrand zu versiegeln. Das erklärt, warum die Einheiten eher kompakt sind – Ein- bis Zwei-Zimmer-Appartements, praktisch geschnitten. Viele Türen, neu gestrichene Flure, eine dringend benötigte Küchenzeile, so beschreibt eine Nachbarin die Häuser, durch die in den letzten Monaten Handwerker kamen.
\n„Endlich eine Chance für junge Leute, die hier arbeiten und leben“, sagt Maria, 29, die auf der Warteliste stand. Andere im Viertel zeigen sich vorsichtig optimistisch: Zentral gelegen und mit Busanbindung, aber ob zehn Wohnungen das Problem löst? Kaum.
\nWas als Nächstes geplant ist
\nDie Balearenregierung kündigte bereits an, ähnliche Umwandlungen in mehreren Gemeinden vorzuziehen. Ziel sind nach offiziellen Angaben etwa 5.000 weitere Wohnungen für Residenten zu erschwinglichen Konditionen. Die Verwaltungsakte laufen, Fördermittel und Vorgaben für maximale Verkaufspreise sollen Klarheit schaffen.
\nIn Manacor wurden die ersten Apartments nach einem einfachen Katalog vergeben: Priorität hatten langjährige Insel-Residenten und Haushalte mit knapperem Einkommen. Käufer müssen in der Wohnung wohnen und dürfen sie nicht sofort weiterverkaufen – kleine Mechanismen, um Spekulation zu bremsen.
\nLokale Stimmen und offene Fragen
\nBei der Übergabe hörte man gemischte Reaktionen. Ein Rentner nennt es einen mutigen Schritt, ein junger Handwerker sagt, die Quadratmeter seien zu knapp. Stadtvertreter betonen, dies sei nur ein Anfang: „Wir müssen die Bausubstanz klug nutzen“, so eine Sprecherin des Rathauses.
\nRealistisch betrachtet bleibt viel zu tun: Größen, Infrastruktur und Langfristigkeit der Zuschüsse sind noch offen. Aber für die zehn Familien und Einzelpersonen, die jetzt die Schlüssel hielten, ist das erst einmal echte Entlastung. Und das mitten in Manacor, wo man selten so schnell spürt, dass Politik und Alltag zusammentreffen.
\nWichtig: Wer sich für ähnliche Programme interessiert, sollte lokale Informationsstellen kontaktieren – Fristen und Bedingungen variieren.