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Mariä Himmelfahrt auf Mallorca: Gottesdienste, Bräuche und Termine

Mariä Himmelfahrt auf Mallorca: Gottesdienste, Bräuche und Termine

14.08.2025
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Am 15. August füllt sich Palma nicht nur mit Touristen, sondern auch mit Tradition: liegende Marienfiguren, gregorianische Gesänge und lokale Tänze prägen den Feiertag.

Ein Feiertag, der auf Mallorca spürbar ist

Wer an einem 15. August durch Palma schlendert, merkt schnell: Das ist kein normaler Sommerfreitag. Kirchen füllen sich, in der Kathedrale La Seu wird eine alte Marienfigur aufgelegt, und an manchen Orten riecht die Luft nach Basilikum und anderen Kräutern. Ich war gestern Abend kurz vor 20 Uhr in La Seu – und auch wenn es heiß war, brachte die Szene eine eigene Kühle mit sich.

Warum der Tag wichtig ist

Der Glauben an die leibliche Aufnahme Marias in den Himmel gehört seit der Mitte des 20. Jahrhunderts zu den verbindlichen Lehren der katholischen Kirche. Auf Mallorca hat sich daraus eine Mischung aus Andacht und Volksbrauchtum entwickelt: Einerseits schweigsame Liturgie, andererseits Straßenfeste und Tänze, die man so nur hier erlebt.

Rituale in der Nacht und am Morgen

Am Vorabend werden viele Marienfiguren in Kirchen auf sogenannte „lechos" gelegt – einfache Ruhestätten, oft mit Blumentöpfen und Kräutern geschmückt. In La Seu und in kleineren Kirchen wie Sant Miquel in Campanet hört man dann marianische Gesänge, manchmal noch in gregorianischem Klang. Am Freitagmorgen beginnt die Messe in der Kathedrale um 10:30 Uhr vor der aufgebahrten Holzstatue aus dem 16. Jahrhundert.

Besuch möglich: Die liegende Maria in La Seu ist meist bis zum 22. August zu sehen. Öffnungszeiten (Stand 2025): montags–freitags 10:00–17:00, samstags 10:00–13:30 und 18:30–20:00, sonntags 9:30–13:00 und 18:30–20:00. Wer früh kommt, hat mehr Ruhe; wer spät kommt, erlebt oft Chorproben oder Kerzenlicht.

Ausstellung und Museumstouren

Wer gern mehr wissen möchte, sollte sich die Fotoschau in der Arca (Carrer de Can Oliva, 10) anschauen, die sich mit den "lechos" auf der Insel beschäftigt. Und das Museu de Mallorca bietet an mehreren Tagen Sonderführungen zu Objekten und Geschichten rund um den Feiertag an – praktisch, wenn man neben dem Atmosphärischen auch Fakten mag.

Volkstümliches Drumherum

Woanders auf der Insel geht es fröhlicher zu: In Montuïri ziehen die Cossiers in bunten Gewändern durch die Straßen, ab etwa 18:30 Uhr ist dort regelmäßig Stimmung. Es ist ein merkwürdiger, aber schöner Kontrast: am Morgen tiefe Andacht, abends ausgelassene Tänze.

Ob man gläubig ist oder einfach Interesse an Traditionen hat – Mariä Himmelfahrt ist auf Mallorca ein Tag, an dem Geschichte, Musik und Gemeinschaft zusammenkommen. Packt ein kleines Kräutertöpfchen ein, wenn ihr könnt. Und nehmt euch Zeit: Manchmal sagt eine halbe Stunde im Kirchenschiff mehr als jeder Reiseführer.