Herbst? Ja. Aber erst einmal noch Sonne.
Abends auf der Passeig Mallorca: Laubrascheln, vereinzelte Touristen mit dünnen Jacken und die letzten Straßencafés, die sich weigern, die Sonnenschirme wegzuräumen. So fühlt sich der Übergang an. Die Meteorologen geben jetzt den ersten offiziellen Ton für die kommenden Monate an: Der Herbst soll zunächst mild und oft sonnig starten.
Was die Vorhersage konkret sagt
Der staatliche Wetterdienst Aemet rechnet für September bis November mit Temperaturen, die überwiegend über dem langjährigen Mittel liegen. Der Sommer war ungewöhnlich warm – er zählt zu den drei heißesten der Messreihe und brachte zwei Hitzewellen. Insgesamt lag die Durchschnittstemperatur der Saison deutlich über dem, was wir früher kannten.
Bei den Niederschlägen gibt es weniger Gewissheit. Aemet erwartet für die Inselgruppen um die 230 Liter pro Quadratmeter im Jahresverlauf, was in etwa dem normalen Rahmen entspricht. Anders gesagt: Regen wird kommen, aber nicht flächendeckend jedes Wochenende.
Zweite Jahreshälfte: geteilter Eindruck
Die Experten teilen den Herbstbild in zwei Abschnitte: Die Anfangsphase bringt häufig sonnige Tage mit gelegentlicher Bewölkung, aber auch punktuelle, kräftige Schauer und Gewitter – sogar lokale Sturmlagen sind möglich. Manche alte Seebesatzungen sprechen von den berüchtigten Caps de Fibló, die kurze, heftige Winddreher erzeugen können.
Später im Herbst steigt die Wahrscheinlichkeit für mehr Wolken und regelmäßigere Niederschläge. In den Bergen kann es dann schon zu Frost und gelegentlichen Schneefällen kommen – nichts, was die Fähren lahmlegt, aber genug, damit die Tramuntana morgens weiße Spitzen zeigen könnte.
Was das für den Alltag bedeutet
Für Urlauber heißt das: Badehose und leichter Pullover im Gepäck. Für die Landwirtschaft bleibt es eine Frage, wachsam zu sein – Winzer und Olivenbauern beobachten die Mengen genau. Und für alle, die abends einen Spaziergang planen: Die Sonnenuntergänge sind zurzeit besonders schön, solange die Wolken nicht dazwischenfunken.
Und noch eine Zahl zum Mitnehmen: Für das vierte Quartal rechnen die Meteorologen mit Temperaturen etwa ein Grad über dem langjährigen Mittel, in manchen Monaten können es 0,5 bis 1 Grad mehr sein als üblich. Ein Herbst, der wärmer als erwartet ausfällt – das ist jetzt die wahrscheinlichste Variante.
Kurzer, ehrlicher Schluss: Wir können uns also auf einen angenehmen Spätsommer einstellen – mit den üblichen Kapriolen, die das Wetter gerne noch auspackt. Die Insel bleibt in Bewegung, genau wie das Wetter.