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Mietpreise auf Mallorca steigen nach Mindestlaufzeit scharf an

Mietpreise auf Mallorca steigen nach Mindestlaufzeit scharf an

05.10.2025
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Nach Ablauf der vorgeschriebenen Mindestvertragsdauer verlangen Vermieter oft deutlich höhere Mieten. Vor allem Alleinerziehende und Einverdiener stehen unter Druck.

Wenn der Mietvertrag ausläuft: plötzlich ein ganz anderes Preisschild

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Frühstück auf dem Balkon, die Kaffeemaschine gluckert und im Radio laufen Nachrichten über steigende Mietpreise – das ist hier in Palma inzwischen Alltag. Viele Mieter, mit denen ich gesprochen habe, berichten von demselben Muster: Fünf Jahre läuft der Vertrag, dann wird neu verhandelt, und plötzlich ist die Miete deutlich höher.

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Was viele jetzt zahlen müssen

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Konkrete Zahlen, die man immer wieder hört: Wohnungen, die vorher 800 bis 900 Euro kosteten, werden nach der Vertragsverlängerung auf 1.200 bis 1.300 Euro angehoben. Das sind schnell 30 bis 50 Prozent mehr. In Vierteln wie Santa Catalina oder dicht an der Passeig Mallorca wirkt das auf den Papierkorb neben der Haustür wie ein Aufkleber: \"Unbezahlbar.\"

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Wer am stärksten betroffen ist

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Das trifft nicht nur Studierende. Besonders hart trifft es Alleinerziehende, Menschen mit nur einem Gehalt und Rentner mit kleiner Rente. Ich habe eine Mutter auf dem Markt in El Olivar getroffen, die sagte: „Ich habe zwei Schichten eingeplant, aber mit dem neuen Preis reicht das nicht mehr.“ Manche geben ihre Wohnung auf, manche müssen Zimmer untervermieten, wiederum andere ziehen in Randbezirke oder aufs Land.

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Branchenvertreter warnen, dass die Folge eine Schwächung der lokalen Mittelschicht sein könnte. Weniger Haushaltsgeld bedeutet auch weniger Restaurantbesuche, weniger Einkäufe auf dem Wochenmarkt und weniger Geld für Handwerker – alltägliche Dinge, die unsere Nachbarschaften lebendig halten.

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Wie Vermieter argumentieren

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Aus Vermieter-Sicht wird oft auf Investitionskosten, Instandhaltung und den angespannten Immobilienmarkt verwiesen. Das klingt plausibel, hat aber für den Menschen, der morgens den Schlüssel umdreht, wenig Erleichterung parat. Eine Verkäuferin am Plaça Major meinte trocken: „Wenn die Miete steigt, bleibt das Geld hier auf der Insel an ganz anderen Stellen – oder gar nicht.“

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Was jetzt hilft (und was nicht)

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Einige Haushalte versuchen, zusätzliche Einnahmen durch Untermiete zu erzielen oder ziehen in kleinere Wohnungen außerhalb von Palma. Andere suchen nach genossenschaftlichen Modellen oder kommunalen Initiativen, die erschwinglichen Wohnraum fördern. Kurzfristig lindert das nur wenig – langfristig könnte es aber einen Unterschied machen, wenn Politik und Gemeinden schneller reagieren.

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Am Ende sind es Menschen, nicht Zahlen. Die Diskussion über Mietverträge und Laufzeiten ist wichtig, aber wir sollten nicht vergessen: Hinter jeder Wohnungstür steckt eine Geschichte – Familien, Nachbarinnen, kleine Läden. Wenn die Mieten weiter so klettern, werden viele dieser Geschichten ein anderes Ende nehmen.

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Ich werde das Thema weiter verfolgen und mit Leuten aus den Vierteln sprechen. Wenn Sie eine eigene Erfahrung haben oder Tipps kennen, schreiben Sie mir. Oft hilft es schon, miteinander zu reden – und das tun wir hier gern, bei einem Café, auf dem Markt oder im Treppenhaus.