Mallorca Magic Logo
Ausländische Mieter verdrängen Einheimische – Häusermieten explodieren auf Mallorca

Ausländische Mieter verdrängen Einheimische – Häusermieten explodieren auf Mallorca

15.08.2025
👁 2431

Auf Mallorca steigen die Monatsmieten für Einfamilienhäuser rasant. Langzeitmieten durch Ausländer treiben Preise in Palma, Santa María, Calvià und Andratx auf neue Höhen – und viele Einheimische bleiben auf der Strecke.

Die Mieten für Häuser steigen – und die Nachbarschaft merkt es

In meinem Viertel sagt man inzwischen: Wer ein freistehendes Haus hat, kann auf ein gutes Angebot hoffen. Früher war das anders. Wer heute nach einem Einfamilienhaus sucht, wird oft vor vollendete Tatsachen gestellt: Monatsmieten von 4.000 bis 6.000 Euro sind keine Seltenheit mehr.

Warum plötzlich solche Summen bezahlt werden

Ein lokaler Makler, mit dem ich neulich bei einem Kaffee am Paseo saß, fasst es so zusammen: Viele Menschen kommen nicht mehr nur für zwei Wochen im Jahr. Sie arbeiten von hier aus, verbringen Wochenenden auf der Insel oder verlängern die Saison, ohne gleich kaufen zu wollen. Das hat das Mietverhalten verändert. Langfristige Verträge sind in den letzten zwei Jahren deutlich häufiger geworden.

Das betrifft nicht nur die Küste. Ortsteile wie Palma, aber auch Santa María del Camí, Calvià und Andratx sind gefragt. Man hört oft: Privatsphäre, eigener Pool, Platz für die Familie – genau das, was früher die Einheimischen suchten, wird jetzt massiv nachgefragt.

Keine Traumzahlen für Käufer – und warum viele weiter mieten

Viele Interessenten zögern beim Kauf. Gründe: Zu hohe Kaufpreise, Angst vor Fehlentscheidungen, und das Gefühl, erstmal „testen“ zu wollen. Für sie ist Miete flexibler. Das treibt die Nachfrage, weil Vermieter lieber langfristige, solvente Mieter nehmen als ständig umzuvermieten.

Ein Nebeneffekt: Manche Objekte werden kaum öffentlich angeboten. Suchlisten, persönliche Kontakte, handverlesene Interessenten. Das macht es für Einheimische ohne Netzwerk schwerer.

Was heißt das praktisch für die Nachbarn?

Familien, die hier aufgewachsen sind, berichten von Verdrängung: Verwandte, die früher in einem Nachbarort lebten, ziehen weg, weil sie die Mieten nicht mehr zahlen können. Junge Paare überlegen länger, Kinder in Schulen anzumelden oder ins Umland zu ziehen. Das ist nicht nur eine ökonomische Frage, sondern verändert Alltag und Gemeinschaft.

Gibt es Lösungen? Mehr Wohnungsbau für Einheimische, strengere Regeln für Ferienvermietung oder Anreize für Käufe statt Mieten werden diskutiert. Ob und wann das hilft, steht auf einem anderen Blatt. Bis dahin bleibt die Realität auf der Insel: Häuser werden knapp, und die Preise klettern weiter.

Ich werde in den kommenden Wochen mit Betroffenen reden und weitere Orte abklopfen. Falls Sie eine Geschichte aus Ihrer Nachbarschaft haben, melden Sie sich – das ist ein Thema, das uns alle angeht.