Fast 500 besetzte Häuser auf den Balearen stehen zum Verkauf – was das für Käufer und Nachbarn bedeutet

Fast 500 besetzte Häuser auf den Balearen stehen zum Verkauf – was das für Käufer und Nachbarn bedeutet

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Auf den Balearen sind derzeit knapp 500 besetzte Immobilien im Verkaufsangebot. Wir erklären, wie häufig das ist, wo es besonders oft vorkommt und worauf Käufer achten sollten.

Knapp 500 besetzte Immobilien im Angebot – ein Überblick

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Es klingt seltsam, aber es passiert: Wohnungen oder Häuser, in denen Menschen wohnen, werden gleichzeitig zum Verkauf angeboten. Auf den Balearen sind aktuell fast 500 solcher Objekte gelistet. Das entspricht grob 1,5 Prozent aller zum Verkauf stehenden Immobilien auf den Inseln – ein Wert, der auf den ersten Blick niedrig wirkt, bei näherem Hinsehen aber praktische Probleme schafft.

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Wie das ins Rollen kommt

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Meist steckt dahinter eine Mischung aus Schulden, Erbfragen oder rücksichtslosen Eigentümern. Makler berichten, dass oft Schlüssel hinterlegt sind, manchmal stehen Kisten im Flur, manchmal hängen noch Gardinen. Ich war letzten Donnerstag gegen 11 Uhr in der Altstadt von Palma unterwegs und traf einen Vermittler, der sagte: \"Man sieht es den Inseraten nicht an, bis man anruft.\"

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Landesweit liegt der Anteil besetzter Verkaufsobjekte höher: Bei Wohnungen sind es rund drei Prozent. Auf dem Festland treten die Fälle in einzelnen Städten deutlich häufiger auf – Girona etwa meldet fast neun Prozent, auch Tarragona, Sevilla und Almería tauchen in der Statistik stärker auf.

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Palma: Unter dem Schnitt, aber sichtbar

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In Palma liegt der Anteil bei etwa 2,5 Prozent und damit leicht unter dem balearischen Durchschnitt. Trotzdem: Für Käufer, die sich im Viertel um die Carrer Sant Miquel oder nahe der Plaza Major umsehen, können solche Angebote schnell die Stimmung trüben. Ein junger Käufer aus Santa Catalina sagte mir: \"Ich war total irritiert, als im Inserat nichts zum Bewohnen stand – und vor Ort saß jemand auf dem Balkon.\"

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Was Käufer und Interessenten beachten sollten

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Wenn Sie ein Objekt besichtigen wollen, prüfen Sie vorher den genauen Status: Ist es vermietet? Handelt es sich um eine okkupierte Immobilie? Fragen Sie nach dem Grund der Belegung und lassen Sie sich Unterlagen zeigen. Notar und Anwalt sind in solchen Fällen wichtig – besonders, wenn Räumungsklagen drohen oder Mietverträge übergeben werden müssen.

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Praktisch und ehrlich: Besichtigungen am Vormittag sind oft aussagekräftiger – Bewohner sind dann häufiger zu Hause und Zustände lassen sich besser einschätzen. Ein Nachbar an der Passeig Marítim meinte trocken: \"Besser erst Kaffee trinken und schauen, als auf Überraschungen reinzufallen.\"

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Was die Zahlen für die Insel bedeuten

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Statistisch ist der Anteil besetzter Verkaufsobjekte kein Alarmzeichen, aber für einzelne Käufer und Anwohner kann er unangenehm werden: Unsichere Rechtslagen, längere Verhandlungszeiten und manchmal zusätzliche Kosten. Behörden, Anwälte und Makler raten zur Transparenz im Inserat – das schützt beide Seiten und sorgt dafür, dass ein Verkauf nicht zur Geduldsprobe wird.

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Wenn Sie gerade auf Immobiliensuche sind: Bleiben Sie skeptisch bei zu günstigen Angeboten, holen Sie Unterlagen ein und planen Sie Besichtigungstermine mit etwas Puffer. Auf den Balearen gibt es viel Schönes zu finden – aber manchmal steckt mehr dahinter, als das Foto im Inserat verrät.

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