Die Balearen verzeichnen im ersten Halbjahr 2025 einen Rückgang ausländischer Käufer. Gründe: steigende Quadratmeterpreise und wenig Angebot – ein Trend, den viele Anwohner bereits spüren.
Rückgang bei ausländischen Käufern: Das spürt man auf der Insel
Heute Morgen, bei einem starken Espresso am Passeig Mallorca, unterhielt ich mich mit einer Maklerin, die seit Jahren Häuser in Palma vermittelt. Sie sagte nichts Neues, aber treffend: "Die Leute sind nicht weg, sie rechnen nur anders." Und genau das zeigen die aktuellen Zahlen des Statistischen Informationszentrums der Notare (CIEN).
Was die Zahlen sagen
Im ersten Halbjahr 2025 sank die Zahl der an Ausländer verkauften Immobilien auf Mallorca um rund 6,8 Prozent – auf 2.816 Transaktionen. Nur die Kanarischen Inseln litten mit einem Minus von etwa 7,7 Prozent noch etwas stärker. Spanienweit stieg der Anteil der Verkäufe an Ausländer dagegen um etwa 2 Prozent; Spitzenreiter waren Regionen im Norden wie Asturien (+30,8 %) und Kastilien und León (+25,9 %).
Trotz dieses Rückgangs bleibt der Anteil der Nicht-Einheimischen auf den Balearen hoch: etwa 35,3 Prozent aller Verkäufe. Deutsche Käufer machen fast die Hälfte dieser Gruppe aus (rund 50 %), gefolgt von Briten mit etwa 11 %.
Warum weniger kaufen
Maklerverbände sprechen von einer "Marktanpassung": Die Quadratmeterpreise für von Ausländern gekaufte Immobilien stiegen im Mittel auf etwa 4.896 €/m² (vorjahr: 4.492 €/m²). Im Vergleich zu 2016 entspricht das einer Steigerung von rund 76 Prozent. Für viele Interessenten ist das schlicht zu viel.
Seit 2019 sieht man anhaltenden Preisanstieg; während der Pandemie gab es teils starke Zuwächse bei Käufen durch Ausländer (2021: deutliches Plus). Ab 2023 setzte dann eine deutliche Abkühlung ein: enorme Rückgänge im ersten Halbjahr (-31 %) und auch im zweiten (-20,7 %). 2024 stabilisierte sich der Markt etwas: leichtes Minus zu Jahresbeginn, ein kleines Plus in der zweiten Jahreshälfte.
Was bedeutet das für die Insel?
Für Bewohnerinnen und Bewohner heißt das: weniger Besichtigungen, dafür aber kaum günstigere Preise. Leerstände sieht man kaum; Immobilien wechseln einfach langsamer den Besitzer. Für die Kommune wiederum bleibt die Frage: Wie macht man Wohnraum bezahlbarer, ohne den Markt zu ersticken?
Am Ende ist es eine Mischung aus Angebot, Nachfrage und Erwartungen. Die Zahlen des CIEN zeigen klar, dass viele Käufer derzeit in günstigere Regionen blicken – oder eben abwarten. Und wenn Sie nächste Woche wieder am Café vorbeischauen, stehen vielleicht zwei Interessenten weniger vor dem Inserat an der Tafel. Kleines Zeichen, große Wirkung.
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