Illegale Untervermietung: Wenn Langzeitmieter Touristenzimmer machen

Illegale Untervermietung: Wenn Langzeitmieter Touristenzimmer machen

👁 2076✍️ Autor: Adriàn Montalbán🎨 Karikatur: Esteban Nic

Auf Mallorca tricksen immer mehr Langzeitmieter — sie schließen reguläre Mietverträge und vermieten dann heimlich an Touristen weiter. Eigentümer bleiben oft außen vor — und riskieren Ärger mit Behörden.

Wenn die Feriengäste heimlich einziehen

Manchmal reicht ein Blick aus dem Fenster in Palma, um zu merken, dass etwas nicht stimmt: Koffer vor der Haustür am Montagmorgen, fremde Stimmen bis spät in die Nacht, Urlauber, die mit Karten statt Schlüsseln kommen. In den letzten Monaten melden Makler und Hausverwalter häufiger Fälle von illegaler Weitervermietung — die sogenannten „Inquilinos Pirata“. Das ist keine exotische Schlagzeile, sondern ein echtes Ärgernis für Vermieter und Nachbarn.

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Wie läuft das ab?

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Das Muster ist oft ähnlich: Jemand schließt einen normalen, langfristigen Mietvertrag ab — offiziell als Student, Saisonarbeiter oder Familie. Nach ein paar Wochen oder Monaten werden Zimmer oder die ganze Wohnung ohne Wissen der Eigentümer kurzfristig an Urlauber über Plattformen angeboten. Die Preise? Meist deutlich über dem, was der Vertrag vorsieht. Die Lizenz für touristische Vermietung fehlt natürlich.

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Folgen für Eigentümer: Bußgelder, komplizierte Rechtsstreitigkeiten und der Ärger mit Nachbarn. Es klingt unfair, aber die Behörden sehen beim illegalen Tourismus oft den Eigentümer in der Pflicht — auch wenn er nichts davon wusste. Viele Vermieter berichten, dass das Auflösen solcher Fälle Wochen bis Monate dauert und schnell teuer wird.

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Tipps aus der Praxis

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Ich spreche hier mit Leuten, die Häuser verwalten: klare Regeln im Mietvertrag helfen. Das heißt konkret: eine ausdrückliche Klausel, die Untervermietung untersagt; eine zweckgebundene Kaution; Inventarprotokolle bei Einzug; und Kopien von Ausweisen. Wer es sicherer mag, lässt sich eine zusätzliche Kontaktperson vor Ort geben — meistens funktioniert das besser als Vertrauensvorschuss.

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Außerdem: Regelmäßige Kontrollen sind kein Luxus. Ein kurzes Nachfragen beim Nachbarn, gelegentliche Begehungen (rechtzeitig angekündigt) oder ein vernetztes Schließsystem mit Protokoll können vieles verhindern. Und natürlich: Wenn im Haus immer wieder wechselnde Gäste übernachten, lieber früher die Polizei oder die Gemeinde informieren — das spart am Ende Zeit.

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Was die Behörden sagen

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Die Inselverwaltung verschärft Kontrollen, weil unerlaubte Ferienvermietung die Wohnungsnot verstärkt. Seit diesem Jahr werden Anzeigen öfter mit Bußgeldern geahndet. Für Eigentümer heißt das: Nicht wegsehen. Ein offener Blick auf Verträge und Mieter ist momentan die beste Versicherung.

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Kleiner, ehrlicher Ratschlag zum Schluss: Wenn ein Mieter zu freundlich ist, um wahr zu sein, oder er die Wohnung sofort ohne viele Fragen will — dann lieber zwei Mal überlegen. Ein wenig Misstrauen heute kann viel Ärger morgen verhindern.

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