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Mietchaos auf Mallorca: Warum Vermieter jetzt Vorauszahlungen fordern

Mietchaos auf Mallorca: Warum Vermieter jetzt Vorauszahlungen fordern

06.08.2025
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Immer skurrilere Forderungen auf Mallorcas Mietmarkt sorgen für hitzige Debatten – von Vorauszahlungen bis Diskriminierung.

Der Druck auf Mieter steigt

Auf Mallorca ist der Wohnungsmarkt schon lange eine Herausforderung – aber jetzt scheint die Lage völlig aus der Bahn zu geraten. Stell dir vor, du suchst eine Wohnung und als Erstes verlangt der Vermieter zwei Jahre Miete im Voraus. Klingt absurd? Das ist tatsächlich Realität für viele Menschen auf der Insel. Der balearische Immobilienverband API hat diese Praxis kürzlich öffentlich angeprangert und nennt sie schlichtweg illegal.

Vermieter sichern sich ab

Es ist kein Geheimnis, dass Mallorca für viele ein Traumziel ist. Doch hinter den Kulissen sieht es anders aus. Die Nachfrage nach Wohnraum steigt, während das Angebot stagniert oder sogar schrumpft. Um sich gegen Zahlungsausfälle abzusichern, greifen einige Eigentümer zu extremen Maßnahmen und verlangen enorme Vorauszahlungen.

José Miguel Artieda, Präsident des API, erklärt: "Per Gesetz sind maximal eine Monatsmiete als Kaution und zwei weitere Monate als Sicherheitsleistung zulässig. Alles darüber hinaus ist nicht rechtens." Dennoch stoßen gerade verzweifelte Wohnungssuchende immer wieder auf solche Bedingungen – oft kombiniert mit weiteren fragwürdigen Vereinbarungen.

Diskriminierung auf dem Mietmarkt

Neben den finanziellen Hürden gibt es auch soziale Probleme: Familien mit Kindern oder Migranten haben es besonders schwer, eine Unterkunft zu finden. Manche Vermieter befürchten Unannehmlichkeiten wie Mietausfälle oder rechtliche Schwierigkeiten beim Auszug von Familien mit kleinen Kindern – und lehnen sie daher direkt ab.

Artieda weist darauf hin, dass solche Praktiken nicht nur ethisch fragwürdig sind, sondern auch die sozialen Spannungen auf der Insel verschärfen könnten.

Mieter unter Druck

Die Situation führt dazu, dass viele Menschen auf unqualifizierte Vermittler zurückgreifen. Das kann riskant sein: Oft werden Mietverträge missbräuchlich gestaltet oder Wohnungen falsch als Ferienunterkünfte deklariert – ein Problem nicht nur für die Mieter, sondern auch für die Eigentümer selbst.

"Wohnen sollte kein Luxus sein," sagt Artieda abschließend. "Die aktuelle Lage zeigt deutlich, dass wir dringend mehr sozialen Wohnraum brauchen."

Fazit

Mallorca steht vor einer großen Herausforderung: Den Traum vom Leben auf der Insel bezahlbar und fair zu gestalten. Für viele bleibt momentan nur die Hoffnung, dass sich die Politik endlich bewegt – und vielleicht ein bisschen Glück bei der Wohnungssuche.