Rafa Nadal ließ in Barcelona eine Arthroplastik am rechten Daumen durchführen. Die Nachricht weckt in Manacor vertraute Bilder: Cafés, Gespräche, Hoffnung auf eine ruhige Genesung.
Nadal nach Hand-OP: Manacor drückt die Daumen für den eingegipsten Arm
Arthroplastik am Daumensattelgelenk in Barcelona — ein Eingriff, den viele hier auf der Insel genau verfolgen
Am Donnerstag wurde Rafa Nadal im Centro Médico Teknon in Barcelona an der rechten Hand operiert. Grund für den Eingriff war eine schwere Arthrose im Daumensattelgelenk; durchgeführt wurde eine Arthroplastik. Operiert hat der Chirurg Alex Lluch, begleitet von seinem langjährigen Leibarzt Ángel Ruiz-Cotorro und Dr. Jaume Vilaró. Einen Tag später postete Nadal selbst ein Foto aus dem Krankenhaus und kommentierte mit seinem typischen, schwarzen Humor, dass die Australian Open dieses Jahr wohl nicht auf seinem Kalender stünden.
Dass sich der 22-fache Grand-Slam-Sieger erneut auf dem OP-Tisch wiederfindet, ist für die Menschen auf Mallorca keine bloße Schlagzeile, sondern etwas Persönliches. In Manacor, wo Nadal aufgewachsen ist und wo seine Tennis-Akademie das Stadtbild geprägt hat, sitzen die Stammtische im Winter ein bisschen dichter zusammen. Auf dem Plaça del Conqueridor tauschen die alten Männer beim Café ihre Erinnerungen an Matches aus; die Frau an der Bäckerei auf der Carrer Bisbe wirft beim Einwickeln der Ensaimadas ein Schulterzucken und meint: „Der Junge hat Schmerzen, aber er ist stark.“
Die Hand-OP ist nicht Nadals erste medizinische Episode: Im Juni 2023 wurde er an der linken Hüfte arthroskopisch an der Psoas-Sehne behandelt — ebenfalls in der Teknon-Klinik und unter Beteiligung des amerikanischen Sportchirurgen Marc Philippon. Die Rückkehr auf den Platz danach war holprig; sein Comeback in Melbourne 2024 endete gleich im ersten Match gegen Jordan Thompson mit einer erneuten Verletzung. Im Frühjahr gewann er in Barcelona gegen Flavio Cobolli, verlor dann gegen Alex de Miñaur. Es folgten weitere Höhen und Tiefen: ein Achtelfinal-Aus in Madrid gegen Jiří Lehečka, ein kurzes Aus in Rom und ein frühes Ausscheiden in Paris gegen Alexander Zverev. Sein bestes Ergebnis jenes Jahres war das Finale in Båstad gegen Nuno Borges. Die Olympischen Spiele und das Davis-Cup-Finale blieben seine letzten großen Stationen vor dem Rücktritt im November 2024.
All das zusammen erklärt, warum eine Hand-Operation auf der Insel genau verfolgt wird. Nadal ist mehr als ein Sportler für viele Mallorquinerinnen und Mallorquiner; er ist ein Identifikationspunkt. Dass die Behandlung in Barcelona stattfindet, zeigt auch etwas, das hier gern hervorgehoben wird: die Verfügbarkeit hochspezialisierter Medizin in unserer Nähe — ein Trost für Familien, die hier leben oder ältere Verwandte betreuen.
In der warmen, ruhigen Art, die man an kühlen Dezembertagen auf der Promenade in Palma beobachtet, gibt es eine vertraute Mischung aus Sorge und Pragmatismus. Auf dem Passeig Mallorca schlendern Leute mit dicken Mänteln, Hunde ziehen an der Leine, und ein paar junge Spieler auf den Tennisplätzen beim Club de Tenis de Palma nicken, wenn Nadals Name fällt. Die Reaktionen schwanken zwischen stillem Mitgefühl und der Erwartung, dass Geduld jetzt wichtiger ist als Hektik.
Warum ist diese Nachricht gut für Mallorca? Weil sie die Insel noch einmal als Heimat eines Menschen zeigt, der in der Welt viel bewegt hat, aber hier verwurzelt bleibt. Nadal hat Generationen von Kindern inspiriert, den Tennisschläger zu greifen; seine Situation erinnert daran, dass Spitzenleistung auch Verletzungen bringt — und dass die Gemeinschaft auf Heilung setzt. Für die Tennis-Schüler in Manacor ist das eine Lektion in Ausdauer: Profis brauchen Pflegenetzwerke, passende medizinische Betreuung und Zeit.
Für die kommenden Wochen heißt das: Ruhe, Physiotherapie und Geduld. Wer Nadal kennt, weiß, dass er akribisch arbeiten wird — allerdings vielleicht jetzt mehr hinter den Kulissen, in der Akademie, bei der Planung, beim Beobachten jüngerer Talente. Für Mallorca bedeutet das: ein Vorbild, das nicht mehr täglich auf dem Platz steht, aber weiterhin präsent ist.
Am Ende bleibt ein Bild, das sich in den kleinen Szenen der Insel findet: der Kioskwirt in Manacor, der dem nächsten Kunden die Zeitung reicht und sagt „Werd schnell gesund, Rafa“, das leise Lachen der Nachbarin, die vorsichtig eine Daumenwärmer-Packung in ein kleines Paket legt, und die Hoffnung, dass der Mann aus Manacor bald wieder die Hände frei hat — zumindest für die Dinge, die ihm am meisten bedeuten.
Ausblick: Operationen wie diese sind heute Routine, die Genesung aber individuell. Für die Insel ist es eine Erinnerung: Zu applaudirende Karrieren brauchen auch Raum zur Heilung. Wir wünschen Rafa Nadal Gesundheit — und nehmen uns ein Beispiel daran, wie eine Gemeinschaft zusammenhält.
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