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Nächte ohne Ruhe: Anwohner in Nou Llevant am Ende ihrer Kräfte

Nächte ohne Ruhe: Anwohner in Nou Llevant am Ende ihrer Kräfte

01.09.2025
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In Nou Llevant klagen Anwohner über wiederkehrende Partys, laute Autos und fehlende Präsenz der Ordnungshüter. Viele schlafen seit Monaten schlecht.

Wenn die Nacht zur Belastung wird

Seit Monaten erzählen mir Nachbarn von denselben Szenen: Gruppen, die nach Mitternacht in kleinen Straßen stehen, Kisten mit Bier, laute Musik aus Autos und Wagen, die mit aufheulenden Motoren die Gassen entlangrasen. Nou Llevant, ein Viertel, das viele hier vor fünf Jahren noch als aufstrebend beschrieben haben, fühlt sich nachts zunehmend wie eine Dauerbaustelle an — nur lauter und unberechenbarer.

„Wir sind müde“

Eine ältere Dame an der Carrer de l'Arquitecte, die ich letzte Woche traf, klagte über Schlaflosigkeit: „Ich stehe um drei Uhr nachts auf, weil die Motoren wieder stundenlang heulen.“ Ein junger Vater berichtete, er habe sein Baby bereits ins Wohnzimmer verlegen müssen, nur damit das Kleine überhaupt Ruhe findet. Das ist kein Einzelfall.

Nachbarn sprechen von improvisierten Partys, sogenannten Botellones, und von Fahrzeugen, die sich zu Rennen aufschaukeln. Die Anrufe bei der Polizei sollen häufig nur kurzfristig helfen — sobald die Streife weg ist, geht die Lautstärke wieder nach oben. Einige Bewohner haben schon schriftlich Beschwerde eingereicht; die Antworten aus dem Rathaus klingen nach Standardtexten, sagen sie.

Gefühl von Ohnmacht und Sorge

Was besonders stört: Neben dem Lärm sorgen vereinzelt Sachbeschädigungen und laut gewordene Auseinandersetzungen für Sorge. Ein Nachbar erzählte von einer „gefährlichen Situation“ Mitte August, die ihn und andere dazu brachte, nachts nicht mehr allein vor die Tür zu gehen. Ob die Schilderungen über einen Sprengsatz stimmen, lässt sich nicht unabhängig bestätigen. Die Angst ist trotzdem echt.

„Mehr Präsenz und einfache Maßnahmen würden schon viel bringen“, sagt ein aus Deutschland stammender Resident. Vorschläge reichen von temporären Sperrungen kleiner Straßen über mobile Blitzer bis zu sichtbarer Polizeipräsenz an Wochenenden. Einige fordern Aufklärungskampagnen, weil viele der jungen Feiernden offenbar aus anderen Teilen der Insel oder vom Festland kommen.

Was tun — kurz- und mittelfristig?

Die Stadtverwaltung steht jetzt unter Druck. Praktische Schritte könnten sein: verstärkte Streifen in den Nachtstunden, gezielte Kontrollen lauter Autos, und Gespräche mit lokalen Geschäften, die alkoholische Getränke nach Mitternacht verkaufen. Langfristig wird es darum gehen, wie Anwohner, Gewerbe und Verwaltung zusammen an Regeln arbeiten, damit ein Viertel, das tagsüber attraktiv ist, nachts nicht zur Belastung wird.

Ich werde weiter nachhaken. Den Menschen hier geht es nicht um Verbotspolitik, sondern um normale Nachtruhe — und um ein Gefühl von Sicherheit in den eigenen Straßen.