Ein Stück Palma vor Gericht der Ideen
Am Mittwochabend, kurz nachdem die Sonne hinter dem Hafen verschwand, haben die Vertreter der Hafenbehörde der Balearen (APB) beschlossen: Die Fläche am Punta del Gas, auf der das Anima Beach liegt, wird neu ausgeschrieben. Für die Menschen, die hier früh ihren Kaffee trinken oder abends auf einen Drink bleiben, heißt das vor allem eines: Es könnte einiges anders werden.
Worum es genau geht
Die ausgeschriebene Fläche misst insgesamt rund 1.260 Quadratmeter. Davon sind etwa 220 Quadratmeter überdachte Innenfläche, die übrigen 1.040 Quadratmeter Außenbereich – teils überdacht. Wichtig zu wissen: Alles liegt im öffentlichen Hafenbereich; also gelten strenge Auflagen zur Nutzung und Gestaltung.
Die Konditionen sind klar: Die Konzession kann bis zu 18 Jahre laufen. Jährlich sind mindestens 80.000 Euro Nutzungsgebühr zu zahlen, dazu kommt eine Aktivitätsabgabe von 4 Prozent des Umsatzes. Und nein: nicht immer gewinnt das höchste Gebot. Entscheidend ist das wirtschaftlich günstigste Angebot – also das beste Verhältnis von Preis, Konzept und Nutzen.
Was Betreiber mitbringen müssen
Wer sich bewirbt, soll weit mehr liefern als gute Drinks. Die APB verlangt ein stimmiges Gesamtkonzept: Architektur, Einbindung in die Promenade, Barrierefreiheit, Lärmbegrenzung und Umweltaspekte spielen eine Rolle. Kurz gesagt: Design und Nachbarschaftsverträglichkeit sind Pflicht. Das ist nicht nur Bürokratie – es spiegelt den Wunsch der Stadt, den öffentlichen Raum zu schützen.
Das Anima Beach gilt heute als urbane Strandlocation mit Restaurant, Musik und Events; die Kapazität wird mit bis zu 500 Gästen angegeben. Ob ein neuer Betreiber an dieses Format anknüpft oder etwas anderes probiert, ist offen.
Der Nachbarschaftsblick
In Palma gibt es viele Mitbewerber: Konzepte wie Purobeach oder kleinere Gastrobeach-Projekte setzen eigene Akzente. Für Einheimische zählt: gute Zugänglichkeit am Tag, verträgliche Lautstärke am Abend und ein fairer Mix aus Touristenangebot und lokalem Flair. Die neue Ausschreibung ist deshalb auch ein Prüfstein für die Stadtverwaltung und die Hafenbehörde.
Am Ende entscheidet nicht nur die Zahl auf dem Bieterformular. Sondern die Idee, die dahintersteht, und wie sie sich in die Promenade einfügt. Wer morgens den Hund am Paseo ausführt oder abends die Boote zählt, wird genau hinsehen. Ich auch.