Madrid macht ernst: Rauchverbot greift künftig weiter
Gestern Abend saß ich noch mit einem Espresso auf der Passeig Mallorca, da kam die Nachricht: die Regierung in Madrid hat einen Vorentwurf für ein neues Anti‑Tabak‑Gesetz beschlossen. Was heißt das für uns hier auf der Insel? Kurz gesagt: deutlich weniger Glimmstängel an Orten, an denen bislang viele gedacht haben, es sei ihnen erlaubt.
Die wichtigsten Regeln auf einen Blick
Der Entwurf bringt mehrere Neuerungen, die man sich merken sollte:
- Rauchverbot auf Terrassen von Bars und Restaurants – also nicht mehr gemütlich mit Blick auf die Straße eine Zigarette nach dem Essen.
- Keine Zigaretten bei Open‑Air‑Konzerten, auf Spielplätzen und in Kultur‑ sowie Sportstätten im Freien.
- 15‑Meter‑Schutzzone um Eingänge öffentlicher Gebäude: Krankenhäuser, Schulen, Sporthallen sollen rauchfrei sein.
- E‑Zigaretten werden ähnlich geregelt wie herkömmliche Tabakprodukte; Einweg‑Vapes sollen verboten werden und Verkauf an Minderjährige fällt ebenfalls unter das Verbot.
Strafen und Kontrolle
Wer dagegen verstößt, muss mit deutlich höheren Bußen rechnen. Der Vorentwurf nennt empfindliche Geldstrafen – bis in hohe fünfstellige oder sogar sechsstellig Euro‑Beträge. Außerdem ist die Einrichtung einer zentralen Stelle zur Prävention und Überwachung vorgesehen, die die Umsetzung koordinieren soll.
Reaktionen aus der Praxis
Als ich heute früh am Markt gegenüber die Zeitung durchblätterte, hörte ich sofort die Debatte: Eine Wirtin in Santa Catalina meinte, das treffe besonders kleine Lokale – Gäste würden weglaufen oder sich ins Innere verlagern. Ein Junger Mann neben mir zuckte mit den Schultern und sagte: "Gut für die Kinder." Stimmen gibt es also wie immer in beiden Richtungen.
Branchenvertreter warnen, das Verbot auf Terrassen könne dem Gastgewerbe schaden und das soziale Leben verändern. Die Gesundheitsseite betont dagegen, dass weniger Passivrauch besonders an Eingängen zu Schulen und Kliniken dringend nötig sei.
Wann gilt das neue Gesetz?
Der Plan sieht vor, dass das Parlament noch zustimmen muss. Läuft alles nach Plan, kommt eine Übergangsfrist von etwa zwölf Monaten – das heißt: Viele der neuen Regeln würden voraussichtlich 2026 spürbar werden. Bis dahin bleibt Zeit für Betriebe, Schilder zu bestellen und Raucherbereiche umzuplanen.
Was Sie jetzt tun können
Wenn Sie eine Bar betreiben: überlegen Sie, ob Sie überdachte Raucherinseln schaffen oder die Außengastronomie neu organisieren. Als Gast: respektieren Sie die Schilder, wenn die ersten Kontrollen beginnen – die Bußen können unangenehm sein. Eltern sollten sich freuen: an Schulen und Spielplätzen wird es bald ruhiger sein.
Ich werde nächste Woche noch einmal mit ein paar Lokalbetreibern sprechen und berichten, wie sie die Umstellung planen. Fürs Erste: Packen Sie die Pfefferminze ein, falls Sie rauchen – und geniessen Sie den Espresso lieber ohne Wolke daneben.