Mallorca Magic Logo
Betreiber der Ausflugsboote in Palma warnen: Neue Hafentarife könnten 500 Jobs gefährden

Betreiber der Ausflugsboote in Palma warnen: Neue Hafentarife könnten 500 Jobs gefährden

20.09.2025
👁 2387

Bootsbetreiber in Palmas Hafen schlagen Alarm: Geplante Gebührenanhebungen der Hafenbehörde würden die jährlichen Kosten pro Schiff massiv erhöhen und Hunderte Arbeitsplätze gefährden.

Hafen von Palma unter Druck – kleine Anbieter fürchten das Schlimmste

\n

Am frühen Morgen, gegen 9:30 Uhr, standen gut ein Dutzend Betreiber und Crewmitglieder am Paseo Marítimo beieinander, die Kaffeebecher in der Hand, und redeten leise. Nicht über das Wetter, sondern über Zahlen — und die sehen düster aus.

\n

Was genau geplant ist

\n

Nach den Plänen der Hafenbehörde sollen die Jahresgebühren für ein Ausflugsboot, die bislang bei rund 27.000 Euro lagen, drastisch steigen — auf fast 178.000 Euro pro Jahr, sagen die Betreiber. Das ist eine Erhöhung im vierstelligen Prozentbereich, bei manchen Positionen bis zu 1.500 Prozent. Zusätzlich steht eine neue Abgabe von 2 Euro pro Passagier im Raum.

\n

Für kleine Unternehmer, die mit den traditionellen \"golondrinas\" Touren entlang der Bucht anbieten, ist das mehr als eine Zahlenänderung: \"Das macht uns kaputt\", sagt einer der Schiffseigner, der lieber anonym bleiben will. \"Wir sind keine Kreuzfahrtlinie mit tiefen Taschen.\"

\n

Was auf dem Spiel steht

\n

Die Betreiber schätzen, dass durch die Erhöhung etwa 500 Arbeitsplätze ins Wanken geraten könnten — von Skippern über Servicekräfte bis zu Ticketverkäufern an den Kais. Viele sind Saisonarbeiter, die jedes Jahr auf diese Jobs angewiesen sind, um über den Winter zu kommen.

\n

Einige Firmen haben bereits durchgerechnet: Bei der höheren Gebühr wären viele Touren entweder deutlich teurer für Gäste oder schlicht nicht mehr rentabel. \"Wer zahlt schon 30 Euro extra pro Ausflug?\", fragt eine Ticketverkäuferin, während ein Lieferwagen mit Rettungswesten vorbeifährt.

\n

Forderungen und Reaktionen

\n

Die Bootsbetreiber verlangen jetzt Verhandlungen. Sie fordern transparente Kalkulationen der Hafenbehörde und eine schrittweise Einführung, damit Betriebe reagieren können. Gewerkschaften und lokale Geschäftsverbände signalisieren Unterstützung, einige Tourismusbetriebe zeigen sich besorgt.

\n

Auf der anderen Seite argumentieren Befürworter der Anpassung, dass höhere Einnahmen in Infrastruktur und Umweltschutz des Hafens fließen sollen. Ob und wie die Behörden darauf eingehen, ist derzeit offen. Gespräche sind angesetzt, heißt es — aber konkrete Termine fehlen noch.

\n

Was das konkret für Gäste bedeutet

\n

Für Urlauber könnte das bedeuten: weniger Angebote, höhere Preise oder veränderte Abfahrtszeiten. Für Einheimische steht viel mehr auf dem Spiel: ein Stück Hafenidentität, das seit Jahrzehnten zu Palma gehört.

\n

Ich habe zum Abschluss noch einmal am Muelle viejo gestanden, die Möwen kreisten, und den Geräuschen der Stadt zugehört. Es wirkt unwirklich, dass solche Entscheidungen hier, an diesem vertrauten Fleck, so schnell das wirtschaftliche Gleichgewicht aushebeln könnten. Hoffentlich wird noch ein Kompromiss gefunden — sonst verabschieden sich bald mehr als nur Boote vom Kai.