Portixol vor einer neuen, ruhigeren Zukunft?
Wer in den letzten Wochen am frühen Abend die Promenade von Portixol entlanggeschlendert ist, hat vielleicht gedacht: Hier könnte man länger sitzen, atmen, Kinder spielen sehen. Genau das will die Hafenbehörde jetzt anpacken – mit einem weitreichenden Umbau, der das kleine Meeresviertel in Palma deutlich verändern würde.
Was geplant ist
Im Kern geht es um rund 4.300 Quadratmeter neuer öffentlicher Fläche: mehr Grün, eine frei zugängliche Plaza vor dem Meer und Wege, die die Promenade mit der Mündung des Torrente de na Bàrbara besser verbinden. Die Behörde schlägt mehrere Rampen vor, um das bestehende Gefälle von der Uferstraße zum Kai zu entschärfen und so Barrierefreiheit zu verbessern. Auf dem Papier hört sich das nach einfachen Lösungen an – in der Realität kämpfen Anwohner schon lange mit Überflutungen, engem Radweg und schwer passierbaren Unterführungen.
Verkehr, Parken, Ruhe
Die Autos sollen reduziert werden: Die Calle de la Sirena ist als Fußgängerzone vorgesehen, ein neuer oberirdischer Bereich soll Anwohnern vorbehalten sein und zusätzlich ist ein unterirdisches Parkhaus geplant. Damit könnte viel bislang asphaltierte Fläche in Grünflächen umgewandelt werden. Ich weiß, wie oft man hier am Wochenende eine Runde um den Block drehen sieht – Parkplatzsuche gehört zum Viertel wie der Duft von Fisch und Espresso. Das würde sich ändern.
Der Hafen wird neu geordnet
Nicht nur Straßen und Plätze sind Thema. Auch die nautische Nutzung soll modernisiert werden: Kleinere Bootsliegeplätze, ein aufgeräumteres Angebot für Segelschule und Werftflächen – alles soll zugänglicher werden. Aktuell trennen Zäune und alte Strukturen die Küste von der Stadt. Das könnte wegfallen, heißt es aus dem Projektentwurf.
Offene Fragen bleiben
Wichtig: Es gibt noch keinen Zeitplan, keine verlässlichen Kosten, und die Pläne sind vorläufig. Die Hafenbehörde betont, dass die Entwürfe gemeinsam mit Nachbarschaftsverbänden und lokalen Vertretern abgestimmt werden sollen. Gute Idee – aber die Erfahrung lehrt: Beteiligung braucht klare Termine und Transparenz bei Finanzierung und Bauphasen, sonst bleibt viel Reden und wenig Tun.
Wie die Anwohner reagieren
Portixol und das benachbarte El Molinar haben sich in den letzten Jahren verändert. Alte Fischerhäuser sind restauriert, viele Deutsche und andere Europäer haben hier Zweitwohnungen. Die Sorge vor Verdrängung ist real, trotzdem wünschen sich viele Bewohner mehr Platz zum Sitzen, weniger Verkehr und eine bessere Entwässerung nach starken Regengüssen.
Ich werde in den kommenden Wochen bei Treffen dabei sein und mit Anwohnern sprechen. Wenn aus dem Papier eine lebendige Uferpromenade wird, wäre das ein Gewinn. Bleibt die Frage, wer zahlt und wie lange die Bauarbeiten dauern. Das wird die Stimmung machen – und das sollten die Planer wissen.