In Palma hat die Inselverwaltung hohe Strafen verhängt – insgesamt über 300.000 Euro. Betroffen ist ein Mehrparteienhaus im Levante‑Viertel. Die Maßnahmen sollen dem akuten Wohnungsengpass entgegenwirken.
Rekordstrafe in Palma: Mehr als 300.000 Euro gegen illegal vermietende Eigentümer
Am Freitag Nachmittag landete eine ungewöhnlich hohe Verwaltungsrechnung auf dem Tisch: Die Tourismusbehörde des Inselrats hat für ein ganzes Wohnhaus im Levante‑Bezirk von Palma Bußgelder in einer Gesamthöhe von über 300.000 Euro verhängt. Hintergrund: Mehrere Wohnungen des Hauses waren offenbar nicht dauerhaft vermietet, sondern systematisch an Urlauber weitergegeben worden — ohne die nötigen Genehmigungen.
Das Levante‑Gebiet, zu dem Viertel wie Foners, Pere Garau, Son Gotleu und Son Canals zählen, ist dicht besiedelt. Rund 150.000 Menschen leben hier, viele von ihnen seit Jahren. Gerade in diesen Straßen sieht man morgens Lieferfahrzeuge, Mütter mit dem Kindersitz und, ja, auch gelegentlich Koffer vor Mehrfamilienhäusern — kein Wunder, dass Behörden sensibel reagieren, wenn ganze Etagen wie Mini‑Ferienhotels laufen.
Warum die Strafen jetzt so hoch ausfallen
Die zuständige Abteilung begründet die hohen Summen mit einer aufwändigen Ermittlungsarbeit und einer internen Neuorganisation, die in den vergangenen Monaten umgesetzt wurde. Ziel sei es, den illegalen Ferienwohnungsmarkt einzudämmen, der nicht nur Wettbewerbsverzerrung verursache, sondern auch das nachbarschaftliche Zusammenleben belaste.
In der Praxis heißt das: wer Wohnungen ohne Registrierung oder die falsche Nutzungsangabe an Touristen vermietet, riskiert seit einiger Zeit deutlich höhere Sanktionen. Es ist weniger ein Schlag gegen einzelne Bewohner als vielmehr eine Warnung an organisierte Vermieter, so die Behörden.
Was Anwohner sagen
Vor Ort hört man gemischte Stimmen. Manche Nachbarn atmen auf — seit Jahren beklagen sie häufige Wechsel, laute Gäste und niedrigere Verfügbarkeit von Dauerwohnungen. Andere sorgen sich, dass strenge Maßnahmen kleinere Eigentümer treffen könnten, die bislang auf die Ferienvermietung angewiesen waren, um ihre Rechnungen zu bezahlen.
Der Fall in Levante dürfte jedenfalls Signalwirkung haben: Kontrollen werden nicht weniger, und die Inselverwaltung betont, sie wolle den Wohnungsmarkt für Einheimische schützen. Ob die Strafsumme von über 300.000 Euro das gewünschte Umdenken bringt, wird sich in den kommenden Monaten zeigen — und in den Straßenzügen von Palma hört man die Diskussionen schon jetzt, bei einem Espresso um die Ecke, zwischen Koffergeklapper und Schulweg.
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