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Anwohner in Pere Garau verlangen Verkaufsstopp für Alkohol ab 21:30 Uhr

Anwohner in Pere Garau verlangen Verkaufsstopp für Alkohol ab 21:30 Uhr

28.08.2025
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Bewohner eines dicht bebauten Viertels in Palma fordern ein früheres Verkaufsverbot für Alkohol. Grund: nächtlicher Lärm, Müll und öffentliche Trinkrunden.

Warum es in Pere Garau plötzlich wieder laut wird

Seit einigen Wochen hört man in den Nebenstraßen von Pere Garau häufiger laute Stimmen, klirrende Flaschen und Musik, die bis spät in die Nacht aus kleinen Gruppen klingt. Bewohner berichten von wilden Trinkrunden vor Supermärkten und von Zigarettenstummeln auf den Treppen. Das brachte eine lokale Anwohnerinitiative dazu, laut zu werden: Sie fordert, den Verkauf von Alkohol in Geschäften schon ab 21:30 Uhr zu untersagen – so wie es in anderen Touristenzonen der Insel bereits praktiziert wird.

Was die Menschen vor Ort sagen

„Ich arbeite nachts und brauche Ruhe zum Schlafen“, erzählt eine Frau Mitte 40, die an einer Ecke nahe eines kleinen Parks wohnt. „Die Flaschen klirren, die Gruppen reden laut, und manchmal landen Glasreste vor meiner Haustür.“ Ein älterer Herr, der seit Jahrzehnten in der Straße lebt, fügt hinzu: „Früher hat man die Jugendlichen am Wochenende noch weggeschickt. Heute ist das anders.“

Die Initiative will keine pauschalen Strafen, sagen die Organisatoren, sondern eine praktikable Regel: Ladenbetreiber sollen keine alkoholischen Getränke nach 21:30 Uhr verkaufen. Außerdem schlagen sie Informationskampagnen vor, die auf verantwortlichen Konsum abzielen – an Schulen, in Jugendzentren und auf Plakaten an den Hauptwegen des Viertels.

Wie realistisch ist die Forderung?

Ein Verkaufsverbot klingt verlockend, aber es wirft Fragen auf. Wer kontrolliert die Einhaltung? Was bedeutet das für kleine Läden, die abends noch Umsatz machen? Einige Geschäftsinhaber sind skeptisch. „Wir verdienen uns abends ein bisschen was dazu,“ sagt ein Ladenbesitzer, der ungern namentlich genannt werden möchte. „Wenn die Regeln wirksam sein sollen, braucht es klare Vorgaben und Bewusstsein bei den Kundinnen und Kunden.“

Praktische Maßnahmen neben einem Verkaufsstopp könnten häufigere Streifen der Ordnungskräfte in den Abendstunden, mehr Mülleimer und gezielte Aufklärung sein. Bewohner schlagen zudem vor, ausgewiesene Treffpunkte mit Sitzgelegenheiten einzurichten – besser als dass Gruppen auf dem Bordstein sitzen und die Straße blockieren.

Ein Kompromiss wäre sinnvoll

Die Stimmung im Viertel ist nicht generell gegen Besucher oder gegen das Ausgehen an sich. Viele sagen: „Es geht um Respekt.“ Ein Kompromiss, der den Läden nicht die Existenz nimmt, aber den nächtlichen Ärger reduziert, dürfte die größte Zustimmung finden. Ob die Stadtverwaltung in Palma das Thema aufgreift, ist noch offen. Für die Anwohner gilt jedenfalls: Wenn die Nächte wieder friedlicher werden, schlafen sie besser – und das merkt man ganz schnell in einer Nachbarschaft, in der man sich kennt.