Ein frühes Kopfballtor von Vedat Muriqi reicht RCD Mallorca zum 1:0 gegen Getafe. Erleichterung statt Ekstase – die Insel atmet auf. Blick nach vorn: Villarreal kommt.
Erleichterung im Estadi: Mallorca gewinnt 1:0 gegen Getafe
Es war einer dieser Abende, an denen man schon beim Einbiegen in die Carrer de Blanquerna hört, dass etwas anders ist. Kühle Luft, ein paar Wolken, aber vor allem Stimmen: rund 20.000 Menschen, die energisch mitsingen, pfeifen und bei jedem Zweikampf aufspringend die Ränge erbeben lassen. Nicht das schönste Spiel, das wir je gesehen haben – aber genau das, was die Insel heute brauchte.
Der entscheidende Moment kam früh. In der 23. Minute köpfte Vedat Muriqi eine hohe Hereingabe durch die Getafe-Abwehr. Kein Kunstwerk, eher ein robuster Nachsetzen mit der Stirn, aber effektiv. Der Ball zappelte im Netz, die Erleichterung war hörbar bis zur Plaça Espanya: Hupen, eine alte mallorquinische Flagge, die kräftig geschwenkt wurde, und ein kollektives Aufatmen unter den Fans. Solche Szenen sind es, die den Alltag hier prägen – rau, direkt und plötzlich sehr warmherzig.
Ein Kampfspiel, kein Schaulaufen
Getafe reagierte wie erwartet: zäh, unbequem, mit vielen Unterbrechungen und kleinen Sticheleien. Mallorca verteidigte konzentriert, nicht immer schön anzusehen, aber mit der nötigen Leidenschaft. Das Mittelfeld wirkte oft zerfahren, Chancen gab es wenige, dafür viele Zweikämpfe und nicklige Szenen. Unsere Innenverteidigung und der Torhüter mussten mehrfach hinspringen – eine Rettungstat kurz vor Schluss war beinahe dramatisch, am Ende aber symptomatisch für das gesamte Match: genügend Einsatz, um die Null zu halten.
Das Ergebnis hat Gewicht: Mit dem 1:0 klettert RCD Mallorca auf Platz 15 und hat nun 12 Punkte auf dem Konto. Keine Feier, die in die Nacht geht, aber ein wichtiger Schritt aus der Gefahrenzone. Trainer und Spieler zeigten nach dem Abpfiff eher zurückhaltende Freude – eher ein erleichtertes Nicken, ein paar trockene Sprüche und dieser typische Inselhumor: "Hauptsache die drei Punkte".
Blick nach vorne: Villarreal im Blick
Schon am 22. November steht auswärts das nächste Brett an: Villarreal, derzeit weit oben in der Tabelle. Das ist eine ganz andere Aufgabe; dort werden Einstellung und Mut noch stärker geprüft. Die kommende Woche heißt also: regenerieren, trainieren und ein bisschen Tüfteln an taktischen Details. Ob Muriqi und seine Kollegen diese mentale Härte konservieren können, wird sich zeigen.
Im Café an der Plaça Espanya traf man heute Morgen auf kleine Fan-Gruppen, die mit Fähnchen und koffeinfreiem Espresso die wichtigsten Szenen noch einmal durchdachten. Gespräche über notwendige Stabilität in der Defensive mischten sich mit Lob für den Kampfgeist. So ist der Fußball hier: direkt, leidenschaftlich, manchmal laut, immer präsent in den Straßen, an den Arbeitsplätzen und in den Bars.
Ein kleiner Gedanke zum Schluss: Dieses 1:0 ist keine künstlerische Erklärung, sondern eine Einladung zum Weitermachen. Für die Mannschaft und für uns: dranbleiben, hoffen und weiter unterstützen. Auf der Insel weiß man, dass Vertrauen sich nicht mit Toren kaufen lässt – aber nach so einem Abend ist es ein bisschen leichter, positiv nach vorne zu schauen.
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