Im Klinikgelände von Son Espases ist ein fahrender Bildschirm eingezogen, der Menschen über Blut- und Plasmaspenden informiert — auf Spanisch und Katalanisch und mit direkter Terminbuchung.
Roboter im Son Espases wirbt auf Spanisch und Katalanisch für Blutspenden
Am Eingang und in den breiten Fluren des Klinikkomplexes von Son Espases fällt seit kurzem ein ungewöhnlicher Besucher auf: ein autonom fahrender Informationsbildschirm, der Patientinnen, Angehörige und Mitarbeitende anspricht. Der kleine Roboter rollt leise an Kaffeeduft aus der Klinikcafeteria vorbei, bleibt vor Sitzgruppen stehen und zeigt auf seinem Touchscreen kurze Videos, Infotexte und die Möglichkeit, direkt einen Termin zur Blut- oder Plasmaspende zu vereinbaren.
Das Gerät spricht die beiden verbreiteten Sprachen der Insel: Spanisch und Katalanisch. Wer am Bildschirm eine Sprache auswählt, bekommt Erklärfilme, Hinweise zu Voraussetzungen für eine Spende und die Öffnungszeiten der Spendeeinheiten angezeigt. Manche Besucher tippen erst scheu, dann immer entschlossener auf dem Display — die Jüngeren interessiert vor allem die Möglichkeit, online einen Termin zu fixieren, die Älteren schauen lieber die kurzen Clips an und sprechen mit der Schwester, die ein paar Meter weiter an der Anmeldung steht.
Für das Personal im Krankenhaus ist das kein Wettbewerber, sondern eine Unterstützung. Die Routine im Stationsalltag — das Rattern von Bettenwagen, die Diensteinteilung, die Gespräche am Krankenbett — bleibt, aber die erste Aufklärung über Blutspenden übernimmt jetzt öfter der Roboter. Das entlastet kurzzeitig die Kolleginnen an der Rezeption und schafft zusätzliche Sichtbarkeit für Vorräte, die in einem Winter mit vielen Grippefällen knapp werden können.
Besonders praktisch wirkt die interaktive Funktion zur Terminbuchung: Wer ankommt, wählt den Slot, gibt eine Telefonnummer ein und erhält eine Bestätigung. Das verringert Laufwege und Rückfragen. Außerdem erreicht die Aktion nicht nur Personen, die sich ohnehin im Spital aufhalten: Angehörige, Lieferanten und Besucher werden informiert — oft genug sind es ganz normale Menschen aus Nachbarschaft oder Arbeit, die nach einem kurzen Gespräch spontan einen Termin ausmachen.
Schon aus der Perspektive von Palma ist das Gerät ein kleines Experiment mit Signalwirkung: Es ist, nach Angaben aus dem Hospital, das erste seiner Art in Spanien, und in Zukunft sollen ähnliche Roboter auch in Kliniken auf den benachbarten Inseln eingesetzt werden. Auf Mallorca selbst hat das mitunter einen anderen Effekt: Die Insel ist klein genug, dass gute Ideen schnell von Ort zu Ort wandern. Ein rollender Info-Bildschirm, der Menschen in zwei Sprachen erreicht, passt gut zu einer Insel, die täglich zwischen Tourismus, Pendlern und Einheimischen vermittelt.
Eine warme Alltagsszene zeigt, wie das neue Angebot ankommt: An einem milden Vormittag lehnt ein älterer Herr am Geländer nahe dem Haupteingang, er liest aufmerksam die Informationen und erzählt beiläufig einer jungen Frau neben ihm, wie er früher regelmäßig gespendet hat — beide lächeln, als das Gerät eine Erinnerung an die Dauer einer Plasmaspende einblendet. Solche kleinen Begegnungen, die normalerweise zwischen Türen und Wartezeiten passieren, bekommen durch den Roboter eine Einladung zum Mitmachen.
Wohin das führen kann, darüber lässt sich phantasieren: ähnliche rollende Info-Stationen an Bahnhöfen, in Gesundheitszentren der Dörfer oder auf Wochenmärkten könnten das ohnehin schon große Engagement der lokalen Blutspender ergänzen. Für die Verantwortlichen auf den Balearen ist die Technik vor allem ein pragmatisches Instrument: Information, Erreichbarkeit und Buchungsfähigkeit in einem — und das auf den zwei Sprachen, die hier am besten ankommen.
Für Mallorca bedeutet das eine kleine, aber sichtbare Verbesserung im Gesundheitsalltag. Kein großes Versprechen, eher ein praktischer Schubs: Ein Gadget, das Menschen dort abholt, wo sie gerade sind — vor der Cafeteria, zwischen Terminen oder auf dem Weg nach draußen — und ihnen die Hürde zur nächsten Spende ein wenig niedriger macht.
Ausblick
Wenn die rollenden Bildschirme sich bewähren, könnte die Idee in der Folgejahre auf die kleineren Inseln überspringen und weitere Gesundheitskampagnen begleiten. In jedem Fall bleibt der Eindruck: Auf Mallorca entstehen Ideen, die Alltag erleichtern — manchmal leise und mit Rollen.
Für Dich gelesen, recherchiert und neu interpretiert: Quelle
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