Knorr-Rückruf auf Mallorca: Metall- und Gummiteile in Hühnersuppe

Rückruf der Knorr-Hühnersuppe auf Mallorca: Was Käufer jetzt tun müssen

👁 2189✍️ Autor: Adriàn Montalbán🎨 Karikatur: Esteban Nic

In bestimmten Chargen der Knorr "Sopa de pollo con fideos" wurden Metall- und Gummiteile entdeckt. Betroffene Packungen mit MHD April 2027 sollten nicht verzehrt, sondern zurückgegeben oder sicher entsorgt werden. Wir erklären, was fehlt und was Händler wie Verbraucher jetzt tun sollten.

Rückruf der Knorr-Hühnersuppe auf Mallorca: Was Käufer jetzt tun müssen

Leitfrage: Wie konnten Fremdkörper in eine gängige Tütensuppe gelangen – und wie schützt das System hier Verbraucher auf Mallorca wirklich?

Die spanische Lebensmittelbehörde hat einen Rückruf für die Instant-Hühnersuppe der Marke Knorr angeordnet: In vereinzelten Packungen der „Sopa de pollo con fideos“ wurden metallische und gummiartige Fremdkörper gefunden. Betroffen sind die beiden Chargen mit den Codes 527922C93 und 528022C93, das aufgedruckte Mindesthaltbarkeitsdatum lautet April 2027. Die betroffenen Lieferungen gingen auch an die Balearen.

Das klingt abstrakt, ist aber real: Fremdkörper in Lebensmitteln können Schnittverletzungen, Erstickungsgefahr oder Zahnbruch verursachen – kein Thema für halbherzige Hinweise. Auf Mallorca liegen die Supermarktregale am Vormittag oft voll, die Leute eilen mit Taschen vom Plaça Major oder vom Mercat de l'Olivar vorbei. Zwischen dem Stimmengewirr und dem Geruch von frischen Orangen wird so eine Tüte schnell übersehen.

Kritische Analyse: Wo es hakt

Die offizielle Mitteilung macht deutlich, dass es einen Produktionsfehler gab. Was im öffentlichen Diskurs bislang zu kurz kommt: Wie viele Packungen wurden genau ins Land geliefert? Welche Vertriebswege waren betroffen – Discounter, Nachbarsupermarkt oder Großhandel? Und schließlich: Welche Kontrollen im Produktionswerk haben versagt? Transparenz in diesen Punkten fehlt bislang.

Praktisch fehlen auch schnelle, klare Anlaufstellen für Verbraucher: Viele auf Mallorca wissen nicht, ob sie die Packung behalten, filmen oder einfach wegwerfen sollen, und wie schnell ein Umtausch oder eine Rückerstattung möglich ist.

Was Verbraucher sofort tun sollten

- Überprüfen Sie zu Hause Ihre Vorräte: gilt das MHD April 2027? Stimmen die Chargencodes 527922C93 oder 528022C93?
- Falls eine Packung betroffen ist: nicht essen. Verpackung fotografieren, Chargencode dokumentieren und am besten die Packung sicher verwahren (nicht in den Biomüll, damit jemand anders sie nicht zufällig findet).
- Zurückgeben: Viele Händler nehmen defekte Ware zurück und erstatten den Kaufpreis. Quittung oder Bon bereithalten, falls vorhanden.
- Meldung machen: Informieren Sie die spanische Lebensmittelbehörde (AESAN/AEMPS) oder die Verbraucherzentrale – das hilft, das Verbreitungsbild zu klären.
- Bei gesundheitlichen Problemen sofort ärztliche Hilfe suchen und die Packungsinformationen mitbringen.

Was Apotheken, Lebensmittelhändler und Behörden tun sollten

Einfaches Vorgehen wäre hier hilfreich: klare Hinweise an den Eingängen betroffener Filialen, Scannen von Chargen beim Rückruf und eine zentrale Liste der Händler, die die Rückware erhalten haben. Behörden sollten außerdem die Kommunikation bündeln, damit Einkaufs-Apps und Kassensysteme Chargen leichter zurückverfolgen können. Für uns als Insel mit vielen Kleinhändlern wäre ein schneller Informationspfad zwischen Großhandel, Supermärkten auf der Avinguda Jaume III oder im Gewerbepark von Palma und den Kontrollbehörden nützlich.

Was im öffentlichen Diskurs fehlt

Die Diskussion dreht sich oft um Schuldzuweisungen an den Hersteller. Wichtiger wäre zu fragen, wie das Vermeiden solcher Fehler systematisch verbessert wird: häufigere Stichproben in den Produktionslinien, unabhängige Kontrollen, verpflichtende Meldewege der Lieferketten und bessere Orientierung für Verbraucher im Schadensfall. Und: Wer trägt die Kosten, wenn ein Haushalt wegen eines Fremdkörpers zum Zahnarzt muss?

Auch das Thema Produkthaftung und die Frage, wann Händler selbst für Rückrufkosten geradestehen müssen, wird selten konkret adressiert. Auf einer Insel wie Mallorca mit hohem Touristenaufkommen sind schnelle, verständliche Regelungen besonders wichtig.

Konkrete Lösungsansätze

- Sofort: Einheitliches Vorgehen beim Einzelhandel: klare Aushänge, Rücknahme ohne Diskussion, Meldung an lokale Behörden.
- Kurzfristig: Transparente Veröffentlichungen der Verteilmengen und betroffenen Filialen durch die zuständige Behörde.
- Mittelfristig: Investitionen in automatisierte Chargenprüfung bei den Herstellern und verpflichtende Fremdkörperdetektoren in kritischen Produktionsschritten.
- Langfristig: Bessere Schulung für Händler und Konsumentenrechte stärken, etwa durch eine Hotline oder ein Online-Formular auf der Inselverwaltung.

Alltagsbeobachtung: Auf dem Passeig Mallorca sitzt ein älterer Herr mit seinem Einkaufskorb, schaut auf die Packung und sagt laut: „Früher gab's wenigstens Knochen, die konnte man auslöffeln.“ Ironisch, aber es trifft den Punkt: Vertrauen in Lebensmittel ist auch Vertrauen in sichtbare Sorgfalt.

Fazit: Der Rückruf ist ärgerlich, aber er funktioniert als Aufmerksamkeitstest: Verbraucher sollten Packungen prüfen und Händler Rückläufer ernst nehmen. Behörden müssen jetzt die Verteilung klar aufschlüsseln und messbare Änderungen einfordern. Und als Insulaner behalten wir am besten einen Blick auf die Vorratskammer – gerade im Winter, wenn die Tütensuppe wieder öfter auf dem Tisch landet.

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