Schulbeginn wird teurer: Zwischen Büchern und Uniformen wächst die Rechnung
\nMan sieht es an den Schlangen vor den Schreibwarenläden in Palma: Eltern mit Listen in der Hand, Kinder müde nach der Sommerpause, und Verkäufer, die Namen und Nummern abhaken. Wer sich fragt, wie viel der Schulstart auf den Balearen dieses Jahr kostet, muss mit deutlich mehr als nur ein paar Euro rechnen. Eine Verbraucherorganisation hat ausgerechnet, dass Familien im Schnitt rund 850 Euro pro Grundschulkind einplanen sollten.
\nDas ist nicht nur eine Zahl auf dem Papier. Auf der Avinguda Jaime III tastet man beim Kauf der Bücher genau hin, in den Second‑Hand‑Läden am Mercat de l’Olivar wird nach gebrauchten Heften und halbwegs intakten Mäppchen gesucht, und an manchen Schulen tauschen Eltern Kleidungsteile in kleinen WhatsApp‑Gruppen aus. Im Vergleich zum Vorjahr sind das etwa fünf Prozent mehr – spürbar, wenn das Budget ohnehin schon knapp ist.
\nWofür das Geld draufgeht
\nBücher und Arbeitshefte sind die größten Posten. Danach kommen Hefte, Stifte und spezielle Materialien für Kunst oder Werkunterricht. Bei teilprivaten und privaten Schulen steigen Kosten weiter, weil dort oft Schuluniformen oder zusätzliche Gebühren verlangt werden. Eltern berichten, dass Uniformen schnell 50 bis 100 Euro pro Stück kosten können, je nach Anbieter.
\nHinzu kommen manchmal digitale Kosten: Apps, Plattformzuzahlungen oder Tablets, wenn Schulen digitale Lehrmittel empfehlen. Das summiert sich, vor allem bei mehreren Kindern.
\nSpartricks aus dem Alltag
\nNicht alle ziehen den Geldbeutel weiter auf. Viele Familien setzen inzwischen auf Second‑Hand, Tauschbörsen vor Ort oder kaufen Bücher getrennt von neuen Schulmaterialien. Einige Schulen organisieren Sammelbestellungen, andere wiederum helfen mit kostenlosen Materialien für sozial schwächere Haushalte. Kleine Ideen, große Wirkung: Eine gebrauchte Sporttasche für 10 Euro statt neu 45 – das merkt man schnell.
\nWer in den kommenden Wochen loszieht, sollte Preise vergleichen, nach Sammelbestellungen fragen und früh planen. Und ja: Ein Blick in die Nachbarschafts‑Chats kann bares Geld sparen.
\nDie Zahlen zeigen eines deutlich: Auf den Balearen liegen die Kosten für den Schulanfang etwa zehn bis fünfzehn Prozent über dem spanischen Durchschnitt. Für viele Familien bedeutet das Kalkül und Kompromiss – und manchmal auch eine neue Priorität bei Ausgaben.