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Schulstart auf den Balearen: Familien spüren Preissprung von Schulmaterialien

Schulstart auf den Balearen: Familien spüren Preissprung von Schulmaterialien

21.08.2025
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Eltern auf Mallorca und den Nachbarinseln müssen tiefer in die Tasche greifen: Der durchschnittliche Start ins Schuljahr kostet jetzt rund 850 Euro pro Kind – viele weichen auf Second‑Hand und Tauschbörsen aus.

Schulranzen, Hefte, Uniformen: Der Schulanfang wird teurer

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Am Montagmorgen auf der Plaça de Cort hört man nicht nur das Stimmengewirr der Kinder, sondern auch das leise Stöhnen von Eltern beim Thema Schulkosten. Die Rechnung fürs neue Schuljahr liegt für viele Familien auf den Balearen inzwischen bei etwa 850 Euro pro Grundschulkind. Das ist spürbar mehr als noch vor einem Jahr.

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Woran liegt das?

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Die Preistreiber sind vielfältig. Bücher und Arbeitshefte, die früher als Standard galten, sind diesmal teurer. Viele Verlage bringen aktualisierte Ausgaben heraus, dazu kommen spezielle Übungshefte und Lizenzgebühren für digitale Inhalte. In privaten und teilprivaten Schulen summieren sich zusätzlich Kosten für Uniformen, Schullogos und manchmal auch verpflichtende Ausflüge oder Sportausrüstung.

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Außerdem werden klassische Ausgaben oft mit moderner Technik ergänzt: Tablets, Schul‑Apps oder WLAN‑Beiträge. Die Transportkosten — Bus oder Betreuungsangebote nach der Schule — schlagen ebenfalls zu Buche. Unterm Strich zahlen Familien hier auf den Inseln deutlich mehr als im spanischen Durchschnitt: Schätzungen liegen im Bereich von rund zehn bis fünfzehn Prozent darüber.

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Wie reagieren Eltern?

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Im Mercat de l’Olivar tauchen am Wochenende wieder Tische mit gebrauchten Schulbüchern auf, und in den WhatsApp‑Gruppen der Viertel wird fleißig getauscht. Viele Eltern erzählen mir, dass sie früher liebgewonnene neue Hefte gegen Second‑Hand‑Ausgaben tauschen oder innerhalb der Schule Sammelbestellungen organisieren. In Santa Catalina gibt es sogar lokale Tauschbörsen für Schuluniformen — praktisch und deutlich günstiger.

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Einige Schulen unterstützen das: Elternvertretungen koordinieren Sammelkäufe, Schuldirektionen erlauben Second‑Hand‑Austausch und soziale Fonds springen ein, wenn Familien in Not sind. Trotzdem berichten Familien, dass sie länger sparen, Gutscheine nutzen oder kleinere Extras streichen müssen.

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Was kann helfen?

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Langfristig würden transparente Preislisten der Schulen, gemeinsame Beschaffungen und mehr gebrauchte Angebote Entlastung bringen. Kurzfristig lohnt es sich, frühzeitig Preise zu vergleichen, Flohmärkte im Auge zu behalten und lokale Tauschgruppen zu nutzen. Wer ein Auge auf Termine hat, findet oft noch preiswerte Restbestände — ein neues Heft ist zwar hübsch, aber nicht immer nötig.

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Am Ende bleibt die Frage: Wie viel darf Bildung kosten, ohne Familien zu überfordern? In den Straßen von Palma, Inca oder Manacor hört man diese Diskussion an vielen Kaffeetischen — und die Antworten werden knapp, wenn der erste Schultag näher rückt.