Die gerade ausgelieferte Star Princess — 345 Meter, mehr als 20 Decks — lag gestern zehn Stunden im Hafen von Palma. Ein kurzer Blick an Land, eine Gedenktafel und weiter zur Transatlantik-Route.
Riesiges Neubau-Flaggschiff „Star Princess“ macht Zwischenstopp in Palma
Gestern Vormittag, kurz nach 09:15 Uhr, tauchte an der Kaimauer von Moll Vell ein Schiff auf, das man nicht so schnell vergisst. Die Star Princess — frisch aus der Werft, riesig, mit mehr als 20 Decks — legte zu einem zehnstündigen Aufenthalt in Palma an. Ich stand mit einem Kaffee in der Hand am Passeig del Born und konnte die Szenerie beobachten: Rentner mit Fernglas, Familien mit Kindern, ein Fotograf, der schon seit 7 Uhr da war.
Was auffällt
Das Schiff wurde Anfang Oktober in Monfalcone bei Fincantieri übergeben und hat auf ihrer ersten Reiseroute das westliche Mittelmeer angelaufen. Mit etwa 345 Metern Länge und einer Breite von rund 47 Metern ist die Star Princess eines der größten Passagierschiffe, die jemals in Italien gebaut wurden. Platz finden sollen nach Reedereiangaben rund 4.300 Gäste und etwa 1.500 Besatzungsmitglieder.
Architektonische Details ziehen die Blicke auf sich: Ein großzügiges Sonnendeck mit einem Wasserfall oberhalb der Brücke, zwei große Glasflächen am Heck und ein offenes Atrium, das als Treffpunkt mit Bars, Restaurants und Bühnen dient. Viele Kabinen haben eigene Balkone; es gibt außerdem einen abgegrenzten VIP-Bereich für besonders anspruchsvolle Gäste.
Kurzer Stopp, offizielle Geste
Während des Aufenthalts überreichte ein Vertreter der Hafenbehörde eine Gedenktafel an den Kapitän — ein Akt, der auf den kurzen, aber symbolischen Charakter des Besuchs hinweist. Danach setzte das Schiff seine Route fort, unter anderem mit einem Plan, Europa Ende Oktober zu verlassen und die Wintersaison in der Karibik zu verbringen.
Fortschritt und Kritik
Die Reederei bewirbt die LNG-Antriebstechnik als klimafreundlicheren Schritt gegenüber klassischen Treibstoffen. Ob das in der Praxis ausreicht, wird von Umweltschützern und Hafeninitiativen kritisch begleitet — die Diskussion um Emissionen und Hafeninfrastruktur bleibt offen.
Nach nur zwei Mittelmeer-Strecken soll das neue Schiff am 22. Oktober die Überfahrt nach Übersee antreten; die Taufe ist für Anfang November in Fort Lauderdale geplant, mit zwei bekannten Personen als Taufpat*innen. Für Palma war der Besuch trotzdem bemerkenswert: in einer Stadt, die sich an große Ankünfte gewöhnt hat, fühlt man bei so einem Koloss noch einmal das besondere Kribbeln — und die Frage, wie viele solcher Schiffe künftig regelmäßig anlegen werden.
Ich bin am Nachmittag noch einmal an den Hafen gegangen. Die Passagiere standen auf den Decks, winkten, und ein paar Möwen kreisten über dem Heck. Irgendwie beeindruckend. Und ein bisschen surreal, zwischen alten Fischerbooten und Touristenbussen.
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