Spannung an der Küste: Was ist dort eigentlich passiert?
Am Morgen sieht man sie oft: Lieferwagen, ein Taxifahrer mit Kaffee in der Hand und Nachbarinnen, die vom Balkon herunterschauen. In Cala Estancia, nur ein paar Schritte vom Meer entfernt, gab es in den letzten Tagen Ärger um eine kleine Fläche neben dem Purobeach-Club. Betreiber hatten dort abgesperrt und Schilder angebracht, die auf einen Stellplatz für Gäste hinwiesen. Die Anwohner waren prompt sauer – und das nicht ohne Grund.
\n\nWeniger Parkplätze, mehr Diskussion
Die Straßen rund um die Cala sind eng. Parkplätze sind knapp. Wer hier wohnt, kennt die Situation: abends wird jede Lücke geparkt, morgens wird erneut gesucht. Als plötzlich regelmäßig Autos auf der abgesperrten Fläche standen, flammte die Diskussion auf. Bewohner sagten, das sei eine weitere Verknappung öffentlichen Raums; andere wiederum wiesen auf Lieferverkehre und Veranstaltungsbedarf des Clubs hin.
\n\nDie Küstenschutzbehörde hat inzwischen reagiert. Sie legte schriftlich fest, dass die fragliche Fläche nur für Be- und Entladevorgänge zugelassen sei – ausdrücklich nicht als Dauerparkplatz. Das Schild, das zuvor „eingeschränkt“ lautete, wurde nach den Beschwerden geändert. Es heißt jetzt klarer, dass dort nur kurz geparkt werden darf, wenn Waren gebracht oder abgeholt werden.
\n\nWas bedeutet das für Anwohner und Gäste?
In der Praxis heißt das: Lieferfahrzeuge dürfen halten. Autos, die den ganzen Tag stehen, dürfen dort nicht bleiben. Ob der Club das akzeptiert hat, sah man am zweiten Tag: die Absperrung blieb, aber die Nutzung wandelte sich sichtbar. Einige Besucher stellten ihre Wagen etwas weiter weg ab und gingen zu Fuß den kurzen Weg zum Club.
\n\nManche Nachbarn sind trotzdem skeptisch. Sie fordern deutlichere Markierungen, strengere Kontrollen und regelmäßige Kontrollen durch die Stadtpolizei oder die Hafenbehörde. Andere sagen, dass flexible Lösungen möglich wären – etwa feste Ladezeiten am Vormittag und am späten Nachmittag, wenn Lieferungen anfallen.
\n\nWie geht es weiter?
Behörden und Betreiber stehen nun in Kontakt. Konkrete Bußgelder oder Abbauanordnungen wurden noch nicht verkündet, aber die Botschaft ist klar: Dauerparken dort ist nicht genehmigt. Für Anwohner bleibt die Hoffnung, dass die Regelung auch tatsächlich überwacht wird – und dass in Palma bald weniger ständig suchende Autofahrer durch die Straßen kreisen.
\n\nEin kleiner, aber typischer Inselkonflikt: Meer in Sicht, aber manchmal reicht der Platz nicht. Ich war gestern gegen 18 Uhr vor Ort, die Stimmung war angespannt, aber gesprächsbereit. Die Sonne verabschiedete sich, und am Ende parkte ein Lieferwagen genau auf der erlaubten Fläche – für zehn Minuten. Bis zur nächsten Runde Diskussion bleibt also Zeit, aber die Augen sind auf Straße und Schild gerichtet.