Eine Nacht, drei Unfälle: Mehrere Verletzte und lange Schlangen auf den Landstraßen
Die Nacht von Samstag auf Sonntag hat die Insel kurz stillstehen lassen. In Pollença, Palma und Andratx ereigneten sich innerhalb weniger Stunden drei schwere Verkehrsunfälle. Anwohner erzählten von Blaulicht, Sirenen und einer Menge Schaulustiger – so, wie man es in Urlaubsmonaten leider immer öfter sieht.
Erster Unfall: Fahrrad gegen Bus in Pollença
Gegen 19:20 Uhr kollidierte an der Kreuzung Ma-2203/Ma-2200 ein 54-jähriger Radfahrer mit einem Bus. Nach Augenzeugenberichten war die Stelle bereits am Abend voller Ausflügler. Rettungskräfte mit erweiterter Notfallausstattung rückten an, der Radfahrer wurde ins Krankenhaus Son Espases gebracht. Dort aktivierten die Ärztinnen und Ärzte den Polytrauma-Alarm — sein Zustand wurde als ernst gemeldet.
Später: Motorradunfall am Coll d’en Rebassa
In den frühen Morgenstunden, gegen 05:50 Uhr, kam es auf der Ma-5011 am Coll d’en Rebassa zu einem schweren Sturz eines 43-jährigen Motorradfahrers. Sein Bein wurde massiv verletzt; auch er landete in Son Espases, wo ebenfalls das Polytrauma-Protokoll Anwendung fand. Motorradfans, die die Strecke kennen, beschrieben die Stelle als kurvig und tückisch, vor allem wenn die Sicht noch schlecht ist.
Frontalzusammenstoß bei Son Vic in Andratx
Der dritte Unfall passierte kurz vor dem Tunnel von Son Vic: Zwei Fahrzeuge prallten frontal aufeinander. Beide Fahrer mussten von der Feuerwehr aus den Wracks befreit werden, die Straße war übersät mit Trümmern und für Stunden gesperrt. Ein Fahrer wurde nach Son Espases gebracht, der andere in eine private Klinik eingeliefert. Die Fahrbahn wurde gegen 08:30 Uhr wieder freigegeben, nachdem Polizei und Straßenmeisterei die Lage bereinigt hatten.
Was bleibt: Drei Unfälle in wenigen Stunden — für die Betroffenen und ihre Familien sind das schwere Nachrichten. Für den Rest von uns ist es ein ernster Reminder: Diese Straßen sind keine Rennstrecken. Ein langsameres Tempo, besonders an Kreuzungen und in Kurven, hätte womöglich Schlimmeres verhindert.
Ich stand gestern Abend kurz an einer Tankstelle bei Pollença und hörte die Sirenen noch lange nachhallen. Die Hitze, der Verkehr und die vielen Touristen machen die Lage nicht einfacher. Unsere Gedanken sind bei den Verletzten und den Rettungskräften, die die Nacht durchgearbeitet haben.