Ein bekanntes Haus wird für Monate ruhiger
Wer in Valldemossa zurzeit die kleine Gasse zum Dorfplatz hochgeht, merkt schnell: das Centro Costa Nord ist stiller als sonst. Das Auditorium bleibt vorerst geschlossen, weil die Arbeiten begonnen haben. Die Gemeinde spricht von einer Rundumerneuerung des Saals, die etwa ein halbes Jahr dauern soll.
Was genau passiert?
Die Verwaltung hat ein Paket geschnürt, das laut Rathaus rund 750.000 Euro kostet. Gezahlt werden soll es komplett aus dem Next-Generation-Programm der EU. Hauptpunkte sind der Austausch des Dachs inklusive Installation von Solarpaneelen, ein modernes Heizungskonzept mit Fußbodenheizung und die Erneuerung der kompletten Bühne. Die alte Holzbühne wird demnach entfernt, die Rückwand geöffnet, damit künftig Bühnenauf- und abgänge von hinten möglich sind, und die Sitzreihen werden ersetzt.
Auch Licht- und Tontechnik sollen auf den neuesten Stand gebracht werden. Das ist kein Wunder: die Anlage stammt aus der Eröffnungszeit vor einem Vierteljahrhundert und entspricht heute nicht mehr dem Stand der Technik.
Warum jetzt?
Bürgermeister Nadal Torres betonte, die Renovierung sei notwendig, damit das Kulturzentrum seinem Status als Treffpunkt für Konzerte, Lesungen und lokale Veranstaltungen wieder gerecht werde. Die Gemeinde übernimmt das Haus seit einigen Jahren als Träger – und will sich zunächst nur auf das Auditorium konzentrieren. Eine zweite Phase, in der weitere Gebäude rund um das Zentrum überarbeitet werden sollen, ist geplant, aber noch nicht terminiert.
Für viele im Dorf ist das Projekt eine gute Nachricht. Das Costa Nord wurde vor rund 25 Jahren unter anderem mit einer namhaften Privatspende eröffnet – damals flossen fast zwei Millionen Euro in den Bau. Der Schauspieler, der damals investierte, gilt nach wie vor als Freund der Gegend und besitzt eine kleine Finca in der Nähe; in Valldemossa begegnet man seinem Namen immer noch mit einem Lächeln.
Ich habe mit einer Nachbarin gesprochen, die sagt: „Es ist schön, dass hier wieder etwas gemacht wird. Aber ich hoffe, die Arbeiten bleiben überschaubar und die Atmosphäre des Ortes geht nicht verloren.“ Solche Stimmen fassen gut zusammen, was viele denken: renovieren ja, aber mit Maß und Respekt für das Ensemble.
Das Auditorium bleibt während der Bauzeit geschlossen. Kulturveranstaltungen finden vorübergehend an anderen Orten im Ort oder gar nicht statt.