Ein Fischer entdeckte am Vormittag einen stark verwesten Körper rund 40 km vor Cala Rajada. Rettungskräfte bargen die Leiche und brachten sie nach Portocolom — eine Obduktion soll die Identität klären.
Schwerer Fund vor der Ostküste: Leiche in fortgeschrittener Verwesung geborgen
Am Dienstagvormittag hat ein Fischerboot etwa 25 Seemeilen (knapp 40 Kilometer) vor der Nordostküste Mallorcas einen leblosen Körper im Wasser entdeckt. Der Fundort lag in der Gegend vor Cala Rajada, die Mannschaft alarmierte gegen 11:15 Uhr die Behörden.
Kurz darauf rückten Einsatzkräfte aus: ein Rettungsschiff des Seenotrettungsdienstes sowie eine Taucheinheit der Guardia Civil. Die Einheit bestätigte vor Ort, dass es sich um einen stark verwesten Leichnam handelt. Aufgrund des Zustands am Körper ist eine sofortige Identifizierung nicht möglich.
Leichnam nach Portocolom gebracht – Obduktion geplant
Der Fund wurde nach Portocolom gebracht, wo die diensthabende Gerichtsmedizinerin und die Kriminalpolizei aus Manacor die Ermittlungen übernahmen. Eine gerichtsmedizinische Untersuchung (Obduktion) soll jetzt klären, wer der Verstorbene war und wie lange er bereits im Wasser trieb. Erste Hinweise deuten darauf hin, dass es sich um ein Opfer eines Bootsunglücks oder um eine Person von einer migrantischen Überfahrt handeln könnte, das aber erst die Untersuchung zeigen wird.
Solche Fälle sind hier leider nicht völlig ungewöhnlich: In den vergangenen Monaten gab es mehrfach Leichenfunde vor der Insel, teilweise sogar unter tragischen Umständen wie gefesselten Körpern. Die Behörden weisen darauf hin, dass keine voreiligen Schlüsse gezogen werden sollten, bis die forensischen Ergebnisse vorliegen.
Zusatzfund: Meeresschildkröte gerettet
Während des Bergungsmanövers entdeckten die Rettungskräfte außerdem eine Meeresschildkröte, die sich in Fischernetzen verfangen hatte. Das Tier wurde vorläufig gesichert, Fachleute vom Palma Aquarium wurden informiert und werden sich um die weitere Versorgung kümmern — ein kleiner Lichtblick an einem trüben Tag.
Für die Anwohner in Portocolom und die Bootsleute in der Gegend war der Einsatz sichtbar: Kutter im Hafen, Gespräche am Kai, Leute, die das Boot mit dem Fund betrachteten. Niemand mag so etwas gern sehen; man merkt, dass die Geschichten vom Meer hier sehr nah sind, oft auch schmerzhaft.
Die Ermittlungen laufen. Sobald die Obduktion Ergebnisse liefert, wollen Polizei und Gerichtsmedizin weitere Informationen bekanntgeben.
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