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Weniger Blaue Flaggen: Diese Strände auf Mallorca tragen die Auszeichnung noch

Weniger Blaue Flaggen: Diese Strände auf Mallorca tragen die Auszeichnung noch

17.08.2025
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Die Zahl der Blauen Flaggen auf Mallorca ist gesunken. Welche Buchten und Strände die Auszeichnung 2025 noch haben – und warum viele Gemeinden aussteigen.

Weniger Blaue Flaggen – und ein Gefühl von: das war mal anders

Letzte Woche am frühen Morgen, kurz nach sieben, bin ich am Paseo entlangspaziert und habe das Meer betrachtet. Die üblichen Fahnen tanzen im Wind, aber eines fällt auf: es sind deutlich weniger der klassischen Blauen Flaggen als früher. Für viele hier bedeutet das zuerst: weniger Werbung für guten Strand. Tatsächlich ist die Zahl auf der Insel in diesem Jahr deutlich zurückgegangen.

Wer darf die Flagge noch hissen?

Aktuell tragen nur noch 21 Abschnitte auf Mallorca die Blaue Flagge. Dazu gehören unter anderem: Alcúdia, Sant Elm (Andratx), Cala Ferrera, Cala Marçal, Cala Sa Nau, Porto Colom (Platja s’Arenal), Platja de Muro, Cala Estància, Ciutat Jardí (Palma), Cala Barques, Cala Molins, Platja de Formentor (Pollença), Cala Nau, Sa Coma, Can Picafort, Son Bauló, Son Serra de Marina (Santa Margalida), Cala Mondragó (Sa Font de n’Alís), s’Amarador (Santanyí), Cala Millor und Es Ribell (Son Servera). Wenn man die Namen runterrattert, merkt man: die bekannten Badestellen sind noch dabei, aber die Liste ist kürzer.

Warum weniger Flaggen?

Die Auszeichnung wird nicht von der Wasseraufsicht direkt vergeben, sondern von einer Umwelterziehungsstiftung in Kooperation mit der spanischen ADEAC. Sie stützt sich auf Proben und Daten, die das balearische Gesundheitsministerium liefert. Aber die Blaue Flagge ist auch ein Programm, für das Gemeinden sich anmelden müssen – und das kostet Geld. Bis vor einigen Jahren hat die Regionalregierung viele Gebühren übernommen. Mittlerweile tragen die Kommunen die Kosten selbst. Einige Bürgermeister entschieden dann: lieber sparen oder in andere Qualitätssiegel investieren.

Ein Beispiel: In Calvià wehen inzwischen eher die weißen „Q“-Flaggen des spanischen Instituts für Tourismusqualität an mehreren Stränden. Das Q verlangt ebenfalls Kontrollen (Zugänge, Sicherheit, Reinigung, sanitäre Anlagen), hat aber andere Voraussetzungen und teils andere Prioritäten.

Was heißt das für Badegäste?

Für Urlauber und Anwohner ändert sich nichts an der Rechtspflege: Wasserproben werden weiterhin gezogen, Rettungsschwimmer sind oft vorhanden und Strandzugänge werden kontrolliert. Trotzdem empfiehlt es sich, kurz vor dem Bad die Infotafeln zu lesen oder die Webseiten der Gemeinden zu checken. Die Blaue Flagge ist ein verlässliches Zeichen — aber ihr Fehlen muss nicht automatisch heißen, das Wasser sei schlecht.

Also: Augen auf am Strand, ein bisschen Skepsis gegenüber großen Symbolen – und wer mag, schaut beim nächsten Spaziergang genau hin, welche Fahnen wehen. Ich jedenfalls nehme mir vor, öfter sonntags früh die Küste abzulaufen. Man entdeckt dabei mehr, als man denkt.