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Rund 7.000 Fahrschüler auf den Balearen warten monatelang auf die praktische Prüfung

Rund 7.000 Fahrschüler auf den Balearen warten monatelang auf die praktische Prüfung

21.09.2025
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Auf den Balearen stehen derzeit etwa 7.000 Fahrschüler in der Warteschlange für ihre praktische Führerscheinprüfung. Mangel an Fahrprüfern und längere Nachrückzeiten sorgen für Ärger und höhere Kosten.

Warten, üben, hoffen: Tausende Fahrschüler auf den Balearen im Rückstau

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Die Schlagzeile ist schnell erzählt: Auf den Balearen warten aktuell rund 7.000 Anwärter auf einen Termin für die praktische Fahrprüfung. Für viele heißt das: weiter Fahrstunden nehmen, Urlaub verschieben oder im Job freinehmen. In der Praxis bedeutet das Wartezeiten von bis zu acht Wochen, wenn man durchfällt.

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Wenige Prüfer, volle Listen

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Die Situation fällt niemandem vom Himmel. Verbandspräsidentin Juana Ribas bringt es auf den Punkt: Es fehlen schlichtweg Fahrprüfer. Aktuell seien nur 16 Prüfer für alle Inseln im Einsatz. Nach Einschätzung der Fahrschulbranche wären mindestens sechs zusätzliche Kolleginnen und Kollegen nötig, um die Wartelisten halbwegs in den Griff zu bekommen.

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Ich war gestern Vormittag in einer Fahrschule in der Nähe der Avinguda Jaume III. Der Lehrer schüttelte den Kopf: \"Wir haben Schüler, die seit Monaten auf einen Termin warten. Manche nehmen erst in der Nacht wieder Unterricht, weil sie tagsüber arbeiten müssen.\" Solche kleinen, ehrlichen Alltagsbilder erzählen mehr als jede Statistik.

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Prüfung härter als anderswo?

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Ein weiterer Punkt, der hier immer wieder auftaucht: Angeblich seien die Prüfungen auf den Inseln strenger als auf dem Festland. Das ist ein Vorwurf, der für Unmut sorgt, weil er doppelt trifft — längere Wartezeit und höhere Durchfallquote. Ribas fordert daher einheitliche Kriterien und mehr Transparenz bei der Bewertung.

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Die Folgen sind praktisch: Fahrschüler zahlen weiter für Fahrstunden, Fahrschulen planen knapper, Arbeitgeber müssen flexibler reagieren. Für Menschen, die auf das Auto angewiesen sind — etwa in ländlichen Gemeinden oder für Schichtarbeit — sind zwei Monate ohne Führerschein eine echte Last.

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Was könnte helfen?

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Einige Ideen liegen auf dem Tisch: zusätzliche Prüfberechtigte einstellen, Termine digital flexibler vergeben und Prüfkriterien klarer standardisieren. Auch eine engere Abstimmung zwischen Fahrschulen und der Prüfungsbehörde würde Zeit sparen. Realistisch ist: Ohne personelle Verstärkung bleiben die Engpässe bestehen.

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Am Ende sind es nicht nur Zahlen. Es sind Menschen, die nervös auf den Anruf warten, Eltern, die Fahrstunden mitfinanzieren, und Fahrlehrer, die manchmal mehr Verwaltungsaufwand als Fahrunterricht haben. Ein bisschen Menschlichkeit in der Planung — und vor allem mehr Prüfer — würden hier sichtbar Entlastung bringen.