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Nur jeder Dritte schafft die praktische Führerscheinprüfung auf Mallorca

Nur jeder Dritte schafft die praktische Führerscheinprüfung auf Mallorca

16.09.2025
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Praktische Fahrprüfungen auf der Insel sind schwierig: Nur rund 36 % bestehen beim ersten Mal. Was fehlt: Zeit, Vorbereitung — und manchmal Prüfpersonal.

Alarm in den Fahrschulen: Viele fallen durch die Praxisprüfung

Letzte Woche stand ich an der Ampel in Palma, hörte zwei junge Leute diskutieren — "Ich wollte das im Sommer machen" — und merkte, dass das Problem nicht nur Theorie ist. Auf Mallorca bestehen nur etwa 36 % der Prüflinge die praktische Fahrprüfung beim ersten Versuch. Das heißt für viele: mehr Stunden, mehr Stress, mehr Kosten.

Warum so viele durchfallen?

Es ist ein Mix aus Faktoren. Billige Fahrschulen werben mit schnellen Terminen und niedrigen Preisen. Klingt verlockend, vor allem wenn man im Urlaub ist oder die Miete in den Fingern kribbelt. Doch oft sind die Prüflinge schlicht nicht ausreichend vorbereitet. Ein Fahrlehrer aus einer kleinen Schule in der Nähe des Passeig del Born sagte mir: „Wenn die Prüfung kommt, merkt man den Unterschied.“

Gesetzlich gibt es keine Mindestanzahl an Fahrstunden, deshalb melden sich manche sehr früh an. Wer Glück hat, besteht — viele aber nicht. Für seriöse Fahrschulen ist das frustrierend: Sie investieren Zeit und Praxis, verlieren aber Kundinnen an Konkurrenz, die das schnelle Ergebnis verkauft.

Prüfer, Wohnkosten und Organisation

Ein anderer, weniger sichtbarer Faktor ist Personal. Auf den Balearen war es zeitweise schwierig, genug Prüfer zu finden — teils wegen hoher Lebenshaltungskosten. Mit Monatsmieten von oft um die 1.500 Euro für eine normale Wohnung ist Mallorca nicht für alle Beamten attraktiv. Aktuell sind nach Auskunft der regionalen Behörde etwa 16 Prüfer plus zwei Koordinatoren im Dienst, wodurch sich die Lage verbessert hat. Trotzdem schwanken Wartezeiten je nach Saison.

Was wird vorgeschlagen?

Die Verkehrsbehörde will die Zusammenarbeit mit Fahrschulen stärken und das Ausbildungsniveau anheben, ohne die Prüfanforderungen zu lockern. Sinnvoll, finde ich. Mehr Praxisstunden statt Schnellkurse würden nicht nur die Durchfallquote senken, sondern langfristig auch die Unfallzahlen.

Tipps für Fahrschüler

Ein paar praktische Hinweise, die ich oft weitergebe: Fragen Sie nach Erfolgsquoten der Fahrschule, bestehen Sie auf zusätzlichen Übungsstunden in verkehrsreichen Situationen (Kreisverkehre, Bergstrecken), und planen Sie finanziell Puffer ein. Wer morgens um 9 Uhr zur Theorieprüfung geht, ist oft wacher als der müde Abendkandidat — klingt simpel, hilft aber.

Kurz gesagt: Autofahren auf Mallorca ist kein Schnellkurs. Wer sich Zeit nimmt, übt und die richtige Fahrschule wählt, hat bessere Chancen — und am Ende spart man Nerven und Geld. Und das ist auch irgendwie beruhigend, oder?