Das Ende einer Ära: Son Dureta ist fast weg
Am frühen Morgen vor ein paar Tagen, gegen 7:30, röhrte ein Bagger an der Calle Son Dureta und schob den letzten Betonrest beiseite. Für viele hier in Palma war das Geräusch mehr als Baulärm: ein klares Zeichen, dass das alte Krankenhaus endgültig verschwindet. Das Gebäude aus den 1950er-Jahren, lange das wichtigste Klinikum der Insel, ist nun bis auf ein paar Schuttreste beseitigt.
Was kommt nach dem Abriss?
Auf dem Areal wird ein neues Gesundheits- und Pflegezentrum errichtet. Es ist geplant, dass mehrere Neubauten etwa 300 Betten bieten und ambulantere Angebote bündeln. Ein jüngeres Gesundheitszentrum ist bereits ziemlich weit gediehen und soll künftig schätzungsweise 20.000 Menschen aus Palma regelmäßig versorgen. Es wird Räume für Tagesklinik, Rehabilitation und geriatrische Pflege geben – plus Innenhöfe, die hoffentlich ein bisschen Ruhe bringen.
Verkehr und Versorgung: Die Baumaßnahmen betreffen auch die Umgebung: Parkplätze werden neu organisiert, die Bus-Haltestelle an der Avenida wird verlegt und TIB-Linien sollen angepasst werden. Die Stadtverwaltung kündigte an, auf barrierefreie Zugänge und mehr Fahrradständer zu achten.
Wie die Nachbarschaft das sieht
Die Reaktionen sind gemischt. Manche, wie die 68-jährige Nachbarin Carmen aus La Missió, freuen sich: „Endlich moderne Räume, bessere Pflege vor Ort.“ Andere sind skeptisch: Manuel, der eine Bäckerei an der Ecke betreibt, klagt über Staub und Lieferverkehr. Die Baustelle arbeitet mit Staubschutznetzen und speziellen Reinigungsfahrzeugen – das hat die Baufirma versprochen, aber abends liegen hier noch immer Schuttreste.
Ein kleines Detail am Rande: Arbeiter fanden beim Abriss ein paar alte Fliesen und ein vergilbtes Schild mit einem Krankenhauslogo – nichts Archäologisches, aber für manche ein letzter Gruß aus der Vergangenheit.
Zeitrahmen und Ausblick
Der Abriss ist fast abgeschlossen; die Bauarbeiten für das Gesundheitszentrum sollen in den kommenden Monaten sichtbarer werden. Offizielle Stellen informieren, dass mit einer teilweisen Inbetriebnahme der neuen Einrichtungen in den nächsten ein bis zwei Jahren gerechnet wird – abhängig von Genehmigungen und Finanzierungsplänen.
Für die Insel bedeutet das Projekt viel: modernere medizinische Infrastruktur und Platz für Pflegeplätze, aber auch mehr Baustellenverkehr und Umstellungen für Anwohner. Ich werde dranbleiben und berichten, wenn die ersten Gebäude ihre Fassade bekommen und die ersten Ärztinnen und Pfleger einziehen. Bis dahin bleibt Son Dureta ein Ort voller Erinnerungen für viele, und bald auch ein Ort mit neuer Funktion.
Wichtig: Wer in den nächsten Wochen in der Gegend wohnt oder arbeitet: Morgens ist es oft laut, und die Zufahrten können kurzfristig gesperrt werden. Plant die Wege ein bisschen anders – und nehmt, wenn möglich, den Bus.