Kontrolle endet in Handgemenge an der Playa
Was an diesem Sonntag gegen 18:30 an der Playa de Palma als Routinekontrolle begann, endete mit einem Festnahmechaos. Spaziergänger, die gerade von der Strandpromenade Richtung Passeig Marítim schlenderten, blieben stehen, als Schreie und hastige Schritte die Abendruhe durchbrachen. Ein Polizist wurde dabei offenbar am Brustkorb getroffen und musste kurz behandelt werden.
Rucksackkontrolle bringt gefälschte Ware zum Vorschein
Die Einsatzkräfte hatten bei dem 32-jährigen Verkäufer einen Rucksack durchsucht und nach eigenen Angaben mehrere gefälschte Textilartikel gefunden. Insgesamt wurden laut Augenzeugen etwa 64 Stück sichergestellt – vor allem Trikots und Hosen mit bekannten Vereinslogos. Das wirft jetzt Ermittlungen wegen Verstößen gegen das gewerbliche Eigentum nach sich.
Nach dem Zwischenfall formierte sich eine Gruppe von rund 20 bis 30 weiteren Verkäufern. Sie umringten die Beamten, riefen lautstark und versuchten offenbar, die Festnahme zu verhindern. Augenzeugen beschrieben eine angespannte Stimmung: "Die haben geschubst und alles zugestellt, man konnte kaum durchkommen", sagte ein älterer Anwohner, der am Balneario 6 stand.
Verstärkung und Pfefferspray
Weil die Lage unübersichtlich wurde, rief die Polizei zusätzliche Kräfte. Es kam zum Einsatz von Pfefferspray, um die Reihen zu lichten und die Situation wieder unter Kontrolle zu bringen. Erst mit der Unterstützung weiterer Streifenwagen konnte der 32-Jährige schließlich in Gewahrsam genommen werden. Die Beamten brachten ihn zur Wache; die Ermittlungen laufen.
Im Gespräch mit Anwohnern und Händlerinnen am Paseo erzählten mehrere, dass die Kontrollen seit einigen Wochen strenger geworden seien. Seit Ende Mai gelten Sanktionen gegen den Kauf bei nicht registrierten Verkäufern – Käufer können jetzt Bußgelder bis zu 750 Euro drohen. Ziel sei es, den regulären Handel zu schützen, so die offizielle Begründung.
Der Vorfall sorgt in der Nachbarschaft für geteilte Reaktionen: Einige Spaziergänger lobten den schnellen Eingriff der Polizei, andere kritisierten das Auftreten der Beamten als zu hart. Auf den sozialen Kanälen kursieren Handyvideos von der Szene, die die unterschiedlichen Blickwinkel zeigen und die Debatte neu anheizen.
Was jetzt passiert
Gegen den Festgenommenen wird wegen Körperverletzung gegen einen Polizeibeamten sowie wegen Verstößen gegen das Markenschutzrecht ermittelt. Über etwaige weitere Maßnahmen gegen die umstehenden Verkäufer prüfen die Behörden derzeit die Identitäten und Tatbeteiligungen. Für die Anwohner bleibt die Hoffnung, dass künftige Einsätze ruhiger und sicherer ablaufen – besonders an vollen Wochenenden, wenn die Promenade am dichtesten ist.
Kurzer Rat zum Schluss: Wer am Paseo unterwegs ist, Abstand halten, nicht filmen, was die Lage zusätzlich anheizt, und im Zweifel den Absperrungen folgen. Niemand braucht am Strand eine Prügelei.