Seit Juni gelten strengere Regeln in Palma: Mehr Kontrollen, deutlich mehr Verwarnungen — vor allem an den Stränden. Anwohner und Geschäftsleute reagieren unterschiedlich.
Härtere Regeln, mehr Kontrollen — und deutlich mehr Bußgelder
Seit dem Sommer ist in Palma auf den Straßen ein anderes Tempo: Streifen in gelben Westen, mehr Fußpatrouillen und Kontrollpunkte an Eingängen zur Playa de Palma. Die Stadtführung berichtet, dass seit Inkrafttreten der verschärften Verordnung im Juni rund 4.131 Bußgeldbescheide ausgestellt wurden – fast doppelt so viele wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Insgesamt liegen die verwarnenden Maßnahmen bei etwa 7.702 Fällen, wenn man alle kommunalen Regelverstöße zusammenzählt.
Worauf die Ordnungshüter besonders achten
Die Zahlen zeigen klare Schwerpunkte: E‑Tretroller und ähnliche Kleinfahrzeuge stehen an erster Stelle. Knapp 2.032 Anzeigen betreffen diese Fahrzeuge, darunter viele wegen fehlender Helme (etwa 1.187 Fälle), ausstehender Versicherungen und nicht vorhandener Warnwesten. Fotos, die an einem Dienstagvormittag am Passeig Marítim aufgenommen wurden, zeigen Beamte, die mehrfach Roller anhalten und Papiere prüfen.
Auch der illegale Straßenverkauf wird energischer verfolgt: Behörden gaben an, rund 1.232 Mal gegen fliegende Händler vorgegangen zu sein — deutlich mehr Sanktionen als noch vor einem Jahr. Interessant: In etwa 44 Fällen wurden zusätzlich Personen belangt, die Waren kauften oder Händler vor Kontrollen warnten. Das hat an der Playa de Palma für hitzige Diskussionen in den Strandbars gesorgt.
Streitpunkte und Reaktionen vor Ort
Die Kontrollen treffen nicht nur Urlauber. Lokale Geschäftsbetreiber an der Avinguda Joan Miró sagen, sie würden die Maßnahme begrüßen, weil laut ihrer Beobachtung die Belästigung durch aufdringliche Verkäufer abgenommen habe. Andere, vor allem kleine Händler und Marktfahrer, beklagen jedoch Härte und fordern klare, humane Übergangsregelungen.
Die Stadt registrierte außerdem 845 Verwarnungen wegen öffentlicher Trinkgelage mit Lärmbelästigung, 224 Anzeigen gegen nicht genehmigte Dienstleistungen (etwa illegale Strandmassagen) und 145 Fälle von missbräuchlicher Nutzung öffentlichen Raums — darunter illegale Zeltlager und das Baden in Brunnen. Geografisch konzentrieren sich die Maßnahmen auf Playa de Palma und s'Arenal: Dort wurden rund 1.573 Verwarnungen gezählt.
Mehr Personal, mehr Arbeit — oder nur Show?
Bürgermeister und Rathaus zufolge ist die Zunahme der Bescheide kein Zufall, sondern das Ergebnis verstärkter Präsenz: In den kommenden Monaten sind bis zum ersten Quartal 2026 angeblich 275 zusätzliche Stellen bei der Ortspolizei geplant. Kritiker fragen, ob mehr Personal automatisch fairere Verfahren bedeutet — oder nur mehr kontrollierte Straßenszenen.
Die Stadt weist Vorwürfe, vulnerable Gruppen würden gezielt ins Visier genommen, zurück. Angeblich wurden etwa Wohnmobilnutzer nicht bestraft; stattdessen gebe es alternative Angebote und soziale Unterstützung. Viele Bußgeldverfahren sind noch offen, deshalb liegt die Gesamtsumme der eingetriebenen Gelder noch nicht vor.
Wer in diesen Tagen am späten Nachmittag den Paseo entlangspaziert, sieht Kontrollteams, diskutierende Touristen und Anwohner, die ihre Meinung laut kundtun. Es ist eine Politik, die polarisiert — und die vermutlich noch länger Teil des Alltags hier in Palma sein wird.
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