Mallorca Magic Logo
Ausbau der Meerwasserentsalzung in Alcúdia wird mit Touristensteuer finanziert

Ausbau der Meerwasserentsalzung in Alcúdia wird mit Touristensteuer finanziert

12.08.2025
👁 2387

Die Regierung stockt die Entsalzungsanlage in der Bucht von Alcúdia auf: 250.000 Euro aus der Touristensteuer sollen die Wasserversorgung für mehrere Orte sichern.

Mehr Wasser für den Norden: Alcúdia plant Ausbau der Entsalzungsanlage

\n

Am frühen Morgen, wenn die Fischer noch die Netze richten und die Cafés an der Promenade den ersten Café con Leche servieren, steht im Rathaus von Alcúdia derzeit ein anderes Thema auf der Tagesordnung: mehr Trinkwasser für die kommenden Jahre. Die Balearenregierung will die Meerwasserentsalzungsanlage in der Bucht von Alcúdia erweitern — das erste Mal seit der Inbetriebnahme vor rund 15 Jahren.

\n

Warum jetzt? Kurz gesagt: der Bedarf steigt. Nicht nur im Sommer, wenn die Strände voll sind und Hotels schuften, auch die Landwirtschaft im Inland zieht mehr Wasser. In trockenen Sommern haben Anwohner und Landwirte zuletzt öfter besorgt aufs Wasserzählerhäuschen geschaut. Die geplante Erweiterung soll helfen, Engpässe zu vermeiden und die Versorgungssicherheit für Alcúdia, Sa Pobla, Can Picafort, Teile von Manacor sowie die Ebene Es Pla zu verbessern.

\n

Wie wird das bezahlt? Rund 250.000 Euro sollen aus der Touristensteuer kommen. Ja, genau die Abgabe, die wir beim Check‑in im Hotel zahlen — dieses Mal fließt ein Teil davon in Infrastruktur. Das ist nicht ungewöhnlich: Gerade bei klaren Prioritäten wie Wasser lässt sich schwer sagen, dass Touristengelder hier fehl am Platz sind.

\n

Was Anwohner sagen

\n

Auf dem Wochenmarkt in Sa Pobla hörte ich unterschiedliche Stimmen. Eine Gärtnerin meinte: „Gut, dass etwas passiert. Im Juli ist alles knapp.“ Ein Junge aus Can Picafort dachte eher an die Strände: „Wenn genug Wasser da ist, bleibt alles sauberer.“ Manche Nachbarn fragen aber nach Details: Wie viel Energie verbraucht die Anlage? Gibt es ökologische Ausgleichsmaßnahmen? Solche Punkte stehen noch auf der Checkliste der Behörden.

\n

Der Fahrplan wirkt pragmatisch: Erst Planungen und Ausschreibungen, dann Bauarbeiten, voraussichtlich innerhalb der nächsten ein bis zwei Jahre. Techniker sprechen von Modernisierungen an Filtern und Pumpen, nicht von einem komplett neuen Werk. Kleiner Eingriff, große Wirkung — so die Hoffnung.

\n

Ob das Projekt am Ende allen Ruhe bringt, bleibt offen. Sicher ist: Auf einer Insel, wo Wasser knapper wird, sind solche Investitionen eine Sache, die man ernst nehmen sollte. Und ja — ab und zu zahle ich meine Touristensteuer mit etwas weniger schlechtem Gewissen, wenn ich weiß, dass es um Trinkwasser geht.