Badeverbote an der Costa Blanca: Kleines Tier, große Wirkung
In den letzten Tagen haben Fundmeldungen von Glaucus atlanticus — dem sogenannten „Blauen Drachen“ — an Stränden bei Guardamar del Segura und Torrevieja für Aufregung gesorgt. Die Kommunen hingen Warnschilder auf und ließen an mehreren Küstenabschnitten die rote Flagge wehen. Das kommt nicht einfach so: Die Tiere sind winzig, sehen fast harmlos aus, können aber schmerzhafte Reaktionen auslösen.
Wo genau wurde er gesehen?
Lokale Einsatzkräfte berichten von Sichtungen an Stränden wie Vivers, Ortigues und Centro bei Guardamar sowie an der Playa de La Mata in Torrevieja. Einige Exemplare wurden tot angespült entdeckt, andere schwammen noch im flachen Wasser. Die Stadtverwaltungen haben daraufhin vorsorglich das Baden eingeschränkt und Patrouillen an den Promenaden verstärkt.
Warum die Panik?
Der Blaue Drache ist keine Qualle im klassischen Sinn, sondern eine kleine Seeschnecke, die Nesselzellen von ihren Beutetieren übernimmt. Ein Stich kann bei Menschen sehr unangenehm sein: starke Schmerzen, Übelkeit und Erbrechen sind möglich. Besonders Ärgerlich: Man sieht die Tiere oft erst, wenn sie schon an Land gespült wurden — am liebsten an windigen Morgen und nach südlichen Strömungen.
Was tun bei Sichtung oder Stich?
Die klare Regel lautet: Nicht anfassen. Auch nicht mit Handschuhen. Informieren Sie die Rettungsschwimmer oder die örtliche Polizei. Bei einem Stich empfiehlt sich vorsichtiges Spülen mit Salzwasser (kein Süßwasser!), kalte Kompressen und das Aufsuchen einer Erste‑Hilfe‑Station. Die Gesundheitszentren in der Gegend sind briefed und erhalten derzeit viele Anrufe.
Wie wahrscheinlich ist ein Kontakt?
Für die meisten Strandbesucher bleibt das Risiko gering — solange die Warnungen beachtet werden. Wer mit kleinen Kindern oder Haustieren kommt, sollte besonders aufmerksam sein. Strandverkäufer, Hundebesitzer und Tagesausflügler in Strandnähe erzählen, sie hätten in den frühen Morgenstunden mehr tote Exemplare als lebende gesehen. Das ist oft ein Zeichen dafür, dass Strömungen Massen an Strandgut an Land werfen.
Ich war gestern früh um 8:30 Uhr am Paseo; Rettungskräfte zogen bereits eine Absperrung über einen kurzen Abschnitt. Zwei ältere Spaziergängerinnen sahen die Schilder, schüttelten den Kopf und sagten: „Wir bleiben heute nur beim Kaffee.“ So geht’s vielen — ein bisschen Vorsicht, kein Drama, aber Respekt vor dem Meer.
Fazit
Die Behörden reagieren präventiv, und das ist richtig so. Wer an die Costa Blanca fährt: Augen auf, Warnhinweise ernst nehmen und bei Unsicherheit lieber einen Meter Abstand halten. Die Badesaison ist noch nicht vorbei, aber für ein paar Tage heißt es jetzt Augen auf und Ruhe bewahren.