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Gefährliche Begegnung? Warum Schlangen jetzt auf Mallorca öfter auftauchen

Gefährliche Begegnung? Warum Schlangen jetzt auf Mallorca öfter auftauchen

15.08.2025
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In diesem Sommer tauchen auf Mallorca vermehrt Schlangen auf – was man wissen muss, wie man Arten erkennt und wen man anrufen sollte.

Mehr Rascheln im Unterholz: Schlangen sind aktiver als sonst

Man hört es oft: ein Rascheln im Gebüsch, ein kurzer Schreck, dann die Frage — war das eine Schlange? In diesem Sommer melden Einheimische und Urlauber auf Mallorca häufiger Sichtungen. Zuletzt kamen Berichte über zwei besonders große Hufeisennattern aus Santa Ponça und Santa Maria, Exemplare, die an die zwei Meter heranreichen können. Kein Grund zur Panik, aber ein guter Anlass, wachsam zu sein.

Warum jetzt so viele Sichtungen?

Die Antwort ist banal und biologisch: Reptilien sind wechselwarm. Wenn es morgens gegen 9 Uhr an der Strandpromenade schon warm ist und die Sonne die Steinmauern heizt, werden Schlangen munterer und suchen nach Nahrung. Außerdem sind die Teams der Naturschützer besser vernetzt als früher — mehr Augen melden mehr Funde. Das sorgt für Aufmerksamkeit, besonders wenn ein großes Tier in einer Ferienzone auftaucht.

Welche Arten begegnen Ihnen auf der Insel?

Auf Mallorca kommen fünf Arten regelmäßig vor. Kurze Merkmale, die helfen, ein Tier einzuordnen:

Bastardschlange: Meist grünlich bis grau am Rücken, vorne oft mit einem dunklen, manchmal bläulichen Fleck. Der Bauch zeigt gelblich-grüne Töne. Die Art kann stattliche Längen erreichen, bis nahe zwei Meter.

Hufeisennatter: Variabler Hintergrund, mit welligen oder sechseckigen Flecken, und einem hufeisenförmigen Muster hinter dem Kopf. Kletterfreudig und gern in Gebüschen oder niedrigen Bäumen zu finden.

Treppenschlange: Erkennbar an zwei parallelen, dunklen Linien auf dem Rücken und einem markanten Fleck am Hinterkopf, der bis zur Mundpartie zieht. Jungtiere wirken dunkler am Bauch als alte Tiere.

Wassernatter: Größere Augen mit runden Pupillen, seitliche Flecken und eine zackige Rückenlinie. Wie der Name sagt: sie schwimmt gern und hält sich in der Nähe von Wasserstellen auf.

Kapuzennatter: Kleinere Art, mit einer Art „Kragen“ am Hals und dunklen Flecken unter den Augen. Sie bleibt meist kleiner — meist unter einem Meter.

Gefährlich oder nur angsteinflößend?

Die gute Nachricht: Keine der fünf hier vorkommenden Arten gilt als lebensgefährlich für Menschen. Sie meiden uns in der Regel. Bisse sind selten und meist Abwehrreaktionen, wenn die Tiere sich bedrängt fühlen. Ruhig bleiben, Abstand halten und nicht hinlangen — spätestens dann ist die Distanz meist wiederhergestellt.

Was tun bei einer Begegnung?

Foto mit dem Handy schießen, aber ohne sich zu nähern. Den Fundort merken (z. B. „bei der Treppe zur Platja de ses Barques, neben dem Kiosk“) und die Nummern anrufen: im Notfall 112. Für wildlebende Tiere auf den Balearen gibt es außerdem eine Nummer des Naturschutz-Konsortiums COFIB: +34 607 554 055. Wenn möglich, schickt ein Bild mit – das hilft bei der Bestimmung.

Ein Hinweis noch zu eingeführten Arten: Manche Schlangenarten stammen ursprünglich vom Festland. Unter Naturschutz stehen sie dort, auf den Balearen aber nicht immer. Die Fachleute empfehlen, eingeführte Arten zu fangen und kontrolliert zu entfernen; geschützte Arten werden nach dem Fang wieder freigelassen.

Also: Augen offen, aber Kopf frei. Mallorca ist weiterhin ein sicherer Ort zum Baden und Wandern — mit ein bisschen Rücksicht auf die tierischen Nachbarn.