Große Baustelle Calvià: Mehr Platz, bessere Wege, geöffnete Häuser
Wer in Calvià in den letzten Tagen durch die Rathausflure ging oder morgens an der Bar an der Plaça einen Café con leche trank, hörte das gleiche Wort: Investition. Die Gemeinde hat ein Paket geschnürt – rund 25 Millionen Euro sollen binnen eines Jahres in öffentliche Projekte fließen. Klingt nach viel Bürokratie, ist aber handfeste Arbeit auf den Straßen und Plätzen, die wir wirklich nutzen.
Was passiert konkret?
Insbesondere zwei Punkte fallen auf: Die Neugestaltung des Boulevards in Peguera, die schon seit Monaten diskutiert wird, und die umfangreiche Sanierung der Häuser im Freilichtmuseum Galatzó. Für Peguera sind etwa 3,4 Millionen Euro eingeplant; Anwohnerinnen und Ladenbetreiber wurden, so heißt es aus dem Rathaus, in die Planungen einbezogen. Das Ziel: ein aufgeräumteres Promenadenbild, neue Sitzbänke, bessere Beleuchtung – nicht nur hübsch, sondern praktisch, wenn im Herbst die Spaziergänger zurückkommen.
Beim Galatzó geht es ums Große: Auf rund 3.500 Quadratmetern Wohnfläche sollen nach der Restaurierung auch das erste Obergeschoss und das Dach zugänglich gemacht werden. Aktuell ist nur das Erdgeschoss offen. Die Arbeiten liefen im August an und sind für etwa ein Jahr veranschlagt – man rechnet damit, dass Besucher bald mehr vom alten Hof und den Zimmern sehen können.
Womit wird das alles bezahlt?
Die 25 Millionen sind kein kommunaler Alleingang. Geld kommt aus mehreren Töpfen: EU-Fördermittel (Next Generation), Zuschüsse aus der Tourismusabgabe der Balearen, Abmachungen mit Inselrat und Staat sowie Eigenmittel der Gemeinde. Das ist wichtig, denn so lassen sich gleichzeitig Regenwasser-Probleme und schlechte Straßen angehen.
Ein größeres Infrastrukturpaket widmet sich der Regenentwässerung: Besonders knifflige Abschnitte wie die Straße Caravela stehen auf dem Plan. Für diesen Bereich sind allein rund fünf Millionen Euro reserviert, über Vereinbarungen mit dem Ministerium und dem Inselrat. Außerdem sind etwa drei Millionen Euro für Asphaltierungen und Gehwege vorgesehen – was man nach einem Winter mit Schlaglöchern schnell zu schätzen weiß.
Was bedeutet das für uns vor Ort?
Praktisch heißt das: Baggerlärm an manchen Stellen, aber auch weniger Überschwemmungen an anderen. Die Gemeinde erwartet, dass viele Projekte innerhalb der nächsten zwölf Monate umgesetzt werden. Ob alles pünktlich klappt? Stimmt, das weiß keiner so genau. Aber die Stimmung in Peguera wirkt erst einmal optimistisch: Cafés in der Carrer del Mar planen Pflanzkübel, ein kleiner Kiosk an der Ecke poliert schon seine Stühle.
Für Leute, die hier leben oder hierherziehen wollen, sind das keine abstrakten Zahlen, sondern Straßen, die besser begehbar sind, und historische Häuser, die wieder erlebbar werden. Und ja: Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich das Gesicht von Calvià verändert – Stück für Stück, Bauzaun für Bauzaun.