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Frontalcrash auf Ma-19 bei Santanyí: Ermittlungen nach möglichem Selbstmordversuch

Frontalcrash auf Ma-19 bei Santanyí: Ermittlungen nach möglichem Selbstmordversuch

12.09.2025
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Ein 70-jähriger Deutscher prallte auf der Ma-19 frontal gegen einen Lkw. Notizen im Auto und eine kurz zuvor erstattete Vermisstenanzeige lassen die Polizei einen Selbstmordversuch prüfen.

Schwerer Unfall bei Santanyí: Polizei untersucht Hintergründe

Donnerstgmorgen, kurz nach 9:10 Uhr, verwandelte sich ein Abschnitt der MA-19 in einen Unfallort, der vielen hier noch lange im Kopf bleiben wird. Auf Höhe Kilometer 42 kollidierte ein Land Rover frontal mit einem Lastwagen. Der Fahrer des Geländewagens, ein 70-jähriger Deutscher, wurde schwer verletzt und ins Hospital Son Espases geflogen. Der Lkw-Fahrer kam ebenfalls ins Krankenhaus Juaneda.

Hinweise im Fahrzeug, Vermisstenmeldung kurz zuvor

Was die Guardia Civil jetzt besonders beschäftigt: Im Wagen fanden Einsatzkräfte handschriftliche Hinweise, die auf eine Absicht hindeuten könnten. Außerdem lag für den Mann nur Minuten vor dem Unfall bereits eine Vermisstenanzeige vor, Streifen suchten die Gegend ab — und dann die Kollision. Die Verkehrsermittler haben die Akte an die Kriminalpolizei übergeben, die den genauen Hergang und mögliche Motive klären soll.

Rettung unter erschwerten Bedingungen

Rettungsteams kämpften sich durch eine Szene, die man so nicht oft sieht: Feuerwehrleute aus Felanitx und Llucmajor setzten hydraulisches Rettungsgerät ein, um den Lkw-Fahrer zu befreien. Vor Ort waren auch Notärzte vom PAC Santanyí, zwei Rettungswagen sowie Einheiten des SAMU 061. Die Straßenbrigade des Consell räumte in der Folge die Fahrbahn. Ein Detail, das viele nachdenklich macht: Der Mann im Land Rover hatte keinen Sicherheitsgurt angelegt.

Es gibt noch viele offene Fragen. War es ein geplanter Akt? Ein Versehen? Die Ermittler arbeiten akribisch — und die Nachbarn reden leise, während der Ort seine Routine wiederfinden will.

Hilfe und Kontakte

Wer selbst in einer Krise steckt oder jemanden kennt, der gefährdet ist: Es gibt Hilfsangebote rund um die Uhr. Auf Mallorca erreicht man die anonyme Notfallnummer 024. Weitere vertrauliche Beratungen: 112 (allgemeiner Notruf), 971 461 112 (Seelsorge Balearen), 900 925 555 (Suizidprävention) und 900 202 010 (Hilfe für Minderjährige). Für deutschsprachige Ratsuchende ist die deutsche Seelsorge-Hotline unter 0049 800 1110 111 erreichbar.

Ich stand später mit einem Espresso an der Bar in Santanyí, sah die Einsatzfahrzeuge, hörte das entfernte Piepen der Geräte und merkte: Solche Tage verändern die Nachbarschaft. Bitte achtet aufeinander, nehmt Anzeichen ernst und scheut euch nicht, Hilfe zu rufen — frühzeitig.

Die Ermittlungen laufen weiter; sobald die Behörden neue Informationen freigeben, berichten wir.